01.12.2015 | DFP-Fortbildung
Abdominelles Kompartmentsyndrom, abdominelle Unterdrucktherapie
Erschienen in: European Surgery | Ausgabe 6/2015
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Die abdominelle Unterdrucktherapie ist ein Therapieverfahren zur chirurgischen Behandlung von Patienten mit offenem Abdomen, dem sogenannten Laparostoma. Die beiden Hauptindikationen sind das abdominelle Kompartmentsyndrom und die abdominelle Sepsis. Die Wirkungsweise der abdominellen Unterdrucktherapie beruht auf den beiden Prinzipien von Okklusion und Unterdruck, welche einen effizienten Drainageeffekt und einen provisorischen dynamischen Bauchdeckenverschluss ermöglichen. Das Abdomen wird dabei mit einer speziellen, die Viszeralorgane schützenden und die Peritonealhöhle drainierenden Folie ausgekleidet und mit einem okklusiven Schaumstoffverband luft- und flüssigkeitsdicht verschlossen. So kann über eine Unterdruckpumpe ein kontinuierlicher oder intermittierender Sog erzeugt werden. Kontraindiziert ist die abdominelle Unterdrucktherapie bei signifikanten Gerinnungsstörungen, abdominellen Blutungen und nicht versorgten Hohlorganfisteln.