04.11.2021 | Originalien
Aktuelle Therapiestrategien beim papillären Mikrokarzinom der Schilddrüse
Erschienen in: Journal für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel | Ausgabe 4/2021
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Die chirurgische Therapie des papillären Mikrokarzinoms der Schilddrüse (PTMC) wird zunehmend kontrovers diskutiert. Da in Japan bereits >50 % der PTMC nur beobachtet werden, fordern auch in der westlichen Welt immer mehr Ärzte eine „active surveillance“ anstelle einer (Hemi‑)Thyreoidektomie. Geeignet für eine Verlaufsbeobachtung scheinen vor allem unifokale Karzinome älterer Patienten, die kein extrathyreoidales Wachstum oder eine lymphogene Metastasierung zeigen. Erste Berechnungen einer lebenslangen Beobachtung zeigen, dass bei jungen Patienten ≤30 Jahren eine Wahrscheinlichkeit für eine Tumorprogression von über 60 % besteht. Sowohl die Entscheidung zur Operation als auch zur Beobachtung eines PTMC bedürfen einer Abwägung aller Argumente für und wider, die ausführlich mit dem Patienten besprochen und geplant werden müssen.
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