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Frage: Im Dezember finden sich Patienten in der Allergie-Ambulanz mit akuten Beschwerden ein. Worauf reagieren die Betroffenen?
Dr. Berger: Wer glaubt, die Weihnachtszeit ist frei von Pollen, irrt! In dieser Zeit treten allergische Symptome auf. Verantwortlich dafür könnte die Purpurerle sein. Die Purpurerle ist eine Kreuzung aus der kaukasischen und der japanischen Erle und wurde in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt als Park- und Alleebaum in europäischen Städten angepflanzt. Durch die sibirischen Gene des beliebten Stadtbaumes verträgt er die Kältemonate in Europa sehr gut. Eine Besonderheit dieser Erlenart ist die Hauptblütezeit, die in Zentraleuropa in der Weihnachtswoche oder kurz davor beginnt. Ab Mitte Dezember können Betroffene, die auf Erlenpollen oder kreuzreaktive Arten (Hasel, Birke) sensibilisiert sind erste Beschwerden vermerken und das etwa einen Monat vor der Hauptblütezeit von Hasel und Grau-, bzw. Schwarzerle. Eine akkurate Symptomvorhersage ist jedoch aufgrund der punktuellen Anpflanzung des Baumes schwierig und kann nur verlässlich mittels Beobachtungen im Feld und der Rückmeldung von Betroffenen (Symptomtagebuch) gewährleistet werden.
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Dr. Markus Berger ist Mediziner und Mitarbeiter des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien mit den Forschungsschwerpunkten Luftschadstoffe und deren Symptomlast auf Pollenallergiker.
Wilke