19.01.2024 | Originalien
Antikoagulation bei chronischer Nierenkrankheit
Pros und Cons von DOAKs vs. Vitamin-K-Antagonisten
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 2/2024
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In unserer zunehmend älter werdenden Bevölkerung leiden immer mehr Menschen an chronischer Nierenkrankheit (CKD). Diese stellen ein besonders vulnerables Patientenkollektiv dar, das sehr häufig von kardiologischen Komorbiditäten wie dem nicht valvulären Vorhofflimmern (VHFli) betroffen ist. Dieses Kollektiv ist einerseits besonders durch ischämische Schlaganfälle gefährdet, aber neigt andererseits auch besonders häufig zu schwerwiegenden Blutungen. Eine Antikoagulation dürfte bis zum CKD-Stadium 3 einen Nutzen bieten, darüber hinaus dürfte sie eher zu Komplikationen im Sinne von schwerwiegenden Blutungen führen. Insgesamt scheinen direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA) hinsichtlich Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil vorteilhaft zu sein. In der klinischen Praxis muss im Einzelfall eine individuelle Einschätzung der verschiedenen Risiken und nach ausführlicher Aufklärung die Entscheidung gemeinsam mit dem Patienten getroffen werden. Bei den regelmäßigen Kontrollen der Nierenfunktion muss auch jedes Mal die Therapie inklusive Dosis reevaluiert und gegebenenfalls angepasst oder beendet werden. Natürlich sollen auch Alternativen wie der Vorhofohrverschluss angedacht werden. Zukünftig dürften die Faktor-XI-Hemmer vielversprechend sein, allerdings sind hier noch weitere Studienergebnisse abzuwarten.
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