01.12.2013 | originalarbeit
Augenheilkunde in Graz
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 6/2013
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Seit Beginn der Neuzeit sind Okulisten in Graz nachweisbar. Die revolutionäre Extraktionsmethode zur Behandlung des grauen Stars, Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich aufgekommen, erlernte auf Betreiben von Maria Theresia 1778 der Wiener Dr. Joseph Barth, zu dessen Schülern der Grazer Dr. Johann Evangelist Stiger zählte. Stiger erlangte 1806 – vor Gründung der Wiener Augenklinik – die Bewilligung zur Errichtung einer Augenklinik in Graz, welcher Plan damals jedoch nicht realisiert wurde. Eine Generation später kam Dr. Joseph Friedrich Piringer als Extraordinarius für Augenheilkunde nach Graz und nahm am allgemeinen Krankenhaus eine Augenabteilung in Betrieb (1829). Im Zuge der Gründung der Grazer medizinischen Fakultät (1863) entstand an dieser Abteilung eine Universitätsklinik. Ihre große Tradition begann mit in Wien habilitierten Ophthalmologen, die über Innsbruck nach Graz gelangt waren und hier die Planungsphase des Krankenhausneubaues aktiv miterlebten: Isidor Schnabel, Michael Borysiekiewicz, Friedrich Dimmer. Der erste Ordinarius im neuen Landeskrankenhaus, Maximilian Salzmann, wurde in seiner Grazer Zeit bekannt als Pionier der Gonioskopie und der Iridektomie. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erlebte die Grazer Universitätsaugenklinik einen fortschrittlichen Ausbau, verbunden mit einer Reduktion von 167 auf 61 Betten. – Der vorliegende historische Überblick fußt auf regionaler Literatur und Quellen und verbindet die Geschichte der Grazer Augenheilkunde mit der neuzeitlichen Entwicklungsgeschichte des Faches.
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