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Open Access 26.02.2025 | Journal Club

Auswirkungen der Opioid-Substitutionstherapie auf das somatosensorische System

verfasst von: Prim. Dr. Kordula Lang-Illievich, MSc, Helmar Bornemann-Cimenti

Erschienen in: Anästhesie Nachrichten

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Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Originalpublikation
Lang-Illievich K, Lang J, Rumpold-Seitlinger G et al (2024) The Dose-Response Relationship between Opioid Agonist Therapy and Alterations in Pain Pathways in Patients with Opioid Use Disorders: A Cross-Sectional Study. CNS Drugs 38(4):281–290
Die Studie untersuchte die Auswirkungen auf das somatosensorische System bei Patient:innen mit Opioidabhängigkeit und wurde in der interdisziplinären Kontakt- und Anlaufstelle für Substitutionspatient:innen (I.K.A.) in Graz durchgeführt. Untersucht wurden Patient:innen, die sich einer Opioid-Substitutionstherapie mit Medikamenten wie Methadon, Levomethadon, Buprenorphin und vor allem retardiertem Morphin unterzogen. Ziel der Studie war es, die Veränderungen im somatosensorischen System zu erfassen und mit den Opioiddosen zu korrelieren. Bisher wurden noch keine Studien zu dieser Thematik bei Patient:innen unter derart hohen Opioiddosen, insbesondere auch retardiertem Morphin, publiziert.
Insgesamt wurden 120 Patient:innen eingeschlossen, die mittlere orale Morphin-Äquivalent-Dosis betrug 694 ± 249 mg/Tag. Bei den Teilnehmer:innen wurde die Auswirkung sowohl auf die periphere und zentrale Sensibilisierung als auch auf die deszendierende Schmerzhemmung untersucht.
Resultate.
Die Studie zeigt die deutlichen Auswirkungen einer Therapie mit hochdosierten Opioid-Agonisten auf das somatosensorische System – sowohl die periphere und zentrale Sensibilisierung als auch die endogene Schmerzmodulation werden durch hohe Opioiddosen negativ beeinflusst. Weiters konnte eine dosisabhängige Korrelation zwischen einer Opioidtherapie und Veränderungen der endogenen Schmerzmodulation bzw. Parametern, die auf eine zentrale Sensibilisierung hinweisen, gezeigt werden.
Diese Ergebnisse, die natürlich auch auf andere Patient:innengruppen mit hohen Opioiddosen zu übertragen sind, können zu einem differenzierteren Verständnis von – vor allem hochdosierten – Opioidtherapien beitragen und somit für die Entwicklung wirksamer Schmerzbehandlungsstrategien für diese Patient:innen von entscheidender Bedeutung sein.

Fazit für die Praxis

Hochdosierte Opioidtherapien sind eindeutig ein relevanter Risikofaktor für die Ausbildung einer zentralen Sensibilisierung und einer herabgesetzten endogenen Schmerzhemmung. Diesem Umstand sollte in der Behandlung von Patient:innen mit akuten oder chronischen Schmerzen und hohen Opioiddosen Rechnung getragen werden.

Interessenkonflikt

K. Lang-Illievich und H. Bornemann-Cimenti geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Open Access This article is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License, which permits use, sharing, adaptation, distribution and reproduction in any medium or format, as long as you give appropriate credit to the original author(s) and the source, provide a link to the Creative Commons licence, and indicate if changes were made. The images or other third party material in this article are included in the article’s Creative Commons licence, unless indicated otherwise in a credit line to the material. If material is not included in the article’s Creative Commons licence and your intended use is not permitted by statutory regulation or exceeds the permitted use, you will need to obtain permission directly from the copyright holder. To view a copy of this licence, visit http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​.

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Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
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Metadaten
Titel
Auswirkungen der Opioid-Substitutionstherapie auf das somatosensorische System
verfasst von
Prim. Dr. Kordula Lang-Illievich, MSc
Helmar Bornemann-Cimenti
Publikationsdatum
26.02.2025
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Anästhesie Nachrichten
Print ISSN: 2617-2127
Elektronische ISSN: 2731-3972
DOI
https://doi.org/10.1007/s44179-025-00279-1