Martin Krenek-Burger
An Stochern im Nebel denkt Dr. Michael Enenkel vom Orthopädischen Spital Speising, wenn er die Kniespiegelung von einst mit modernen Hightech-Geräten von heute vergleicht. Dass auch Patientenwissen dem Fortschritt nützt, beweist ein Projekt der Universitätsmedizin Berlin.
Mit verschiedenen Optiken leuchten Enenkel und seine Schüler in jeden Winkel des Knies. Das ist auch notwendig, bei 1.650 arthroskopischen Knieeingriffen, die jährlich in Speising durchgeführt werden. In Teil 2 des Video-Tutorials demonstriert Instruktor Dr. Philipp Hoffmann Fingerübungen für angehende Orthopäden am Arthroskopie-Simulator. Enenkel kommentiert: „Lukas tastet sich am Kreuzband vorbei und versucht eines dieser Sternderl, die sich frei bewegen, raus zu holen.“
Ein patientenzentrierter Ansatz zur Verbesserung der arthroskopischen Eingriffe wird in Berlin verfolgt. „Mit der Beteiligung unserer Patienten an der Registerforschung können wir die Operationsergebnisse besser messen“, sagt Prof. Dr. Carsten Perka, Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité. Teilnehmen können Patienten, bei denen eine arthroskopische Operation an Knie-, Hüft-, Sprung- oder Schultergelenk geplant ist oder durchgeführt wurde. Patienten können ihre Erfahrungen nach einer arthroskopischen Gelenk-OP an Knie, Hüfte oder Schulter im deutschsprachigen Arthroskopieregister (DART, www.arthroskopieregister.de ) erfassen. Sie dokumentieren über einen längeren Zeitraum ihren Gelenkzustand, ihre Zufriedenheit und etwaige Komplikationen und tragen zur Gelenkforschung bei.
In Deutschland werden jährlich mehr als 400.000 arthroskopische Eingriffe durchgeführt.