12.05.2020 | Menopause
Blutungsstörungen unter HRT
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 2/2020
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Blutungsstörungen unter einer Hormonersatztherapie (HRT) können die Compliance der Therapie erheblich beeinträchtigen. Auf eine frühzeitige und effektive Therapie von Blutungsstörungen ist daher zu achten. Nach Ausschluss von organischen Ursachen, wie Myomen und Polypen, spielen vor allem auch funktionelle Ursachen (Hormondysbalancen) eine Rolle. Prämaligne und maligne Endometriumveränderungen müssen in dieser Altersgruppe allerdings immer ausgeschlossen werden. Neben der Anamnese ist die Vaginalsonographie eine wertvolle diagnostische Maßnahme, wobei auf den adäquaten Untersuchungszeitpunkt bei einer zyklischen HRT geachtet werden muss. Bei hormonellen therapieresistenten Blutungsstörungen und/oder sonographisch suspekten Endometriumbefunden muss zum Ausschluss eines Endometriumkarzinoms eine Hysteroskopie mit histologischer Sicherung durchgeführt werden. Dies kann auch als ambulante Minihysteroskopie erfolgen. Die First-line-Therapie von Blutungsstörungen unter einer HRT ist eine Adaptation der medikamentösen Therapie mit Dosisvariation oder einer Modifikation, vor allem der Gestagenkomponente. Wenn eine operative Therapie notwendig ist, dann kann dies auch minimal-invasiv durch eine operative Hysteroskopie als Polyp- oder Myomresektion oder ggf. auch ergänzt durch eine Endometriumresektion durchgeführt werden. Durch eine adäquate Gestagenapplikation sind viele Blutungsstörungen unter einer HRT vermeidbar. Blutungsstörungen unter einer HRT erfordern eine individualisierte adäquate Diagnostik und Therapie durch den Gynäkologen.
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