01.05.2022 | PFLEGE & WISSENSCHAFT
Cochrane Pflege Forum
Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen bei Windeldermatitis
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 4/2022
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Windeldermatitis ist eine entzündliche Hautreaktion im Windel- bzw. perianalen Bereich (Fölster-Holst, 2018) und gilt als irritative Kontaktdermatitis. Sie ist bei Kindern zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat besonders häufig. Zum Großteil ist sie nicht lebensbedrohlich, oft nur vorübergehend und klingt ohne Behandlung wieder ab. Dennoch kann eine Windeldermatitis den Kindern und Betreuungspersonen Schwierigkeiten bereiten. Die Ursachen für die entzündliche Hautreaktion sind vielfältig: von längerem Kontakt mit Urin oder Stuhl über Pilz- oder Bakterieninfektionen (Bonifanz et al, 2016; Prasad et al, 2003) bis hin zu häufigem Waschen (Mathew, 2021). Eine Windeldermatitis wird oft durch Auftragen von Barrierepräparaten im betroffenen Bereich behandelt. Zu den Substanzen, die zum Schutz der Haut angewendet werden, zählen unter anderem Borsäure, Zinkoxid-Lebertran-Allantoin, Vaseline, Muttermilch, Vitamin A oder Dexpanthenol (Rowe et al., 2008). Die Erfolgsraten variieren. Ist die Windeldermatitis schwerwiegend, können Kortikosteroide und/oder Antibiotika zum Einsatz kommen. Mögliche systemische Resorptionen topischer Präparate müssen jedoch berücksichtigt werden (Baer et al., 2006). Es besteht aktuell kein Konsens in Hinblick auf die optimale Pflege und Versorgung einer Windeldermatitis bei Frühgeborenen oder schwer erkrankten Säuglingen. …Anzeige