16.08.2024 | Orthomolekulare Medizin
Darmmikrobiom und Menopause
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 3/2024
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Physische und psychische Veränderungen der Menopause sind auf hormoneller Ebene weitestgehend gut erklärt und Gegenstand unserer alltäglichen ärztlichen Praxis. Als Folge gegenwärtiger Forschungsfortschritte hat auch in diesem Kontext das humane intestinale Mikrobiom an Aufmerksamkeit gewonnen. Der komplexen Gemeinschaft von Mikroorganismen wird eine wesentliche Rolle für unsere Gesundheit zugeschrieben. Neben Faktoren wie Ernährung oder Genetik lässt sich vermuten, dass auch hormonelle Umstellungen, insbesondere die postmenopausale Abnahme des Östrogens, unser Mikrobiom beeinflussen. Obwohl nur wenig über die genaue Bedeutung dieser Interaktion bekannt ist, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Menopause mit einer geringeren Diversität des Darmmikrobioms verbunden ist und eine Annäherung zum männlichen Darmmikrobiom stattfindet. Es ist bisher nicht geklärt, ob eine menopausenassoziierte Veränderung des Darmmikrobioms auch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko birgt und sich dadurch neue therapeutische oder präventive Ansätze ergeben können. In diesem Artikel stellen wir die Zusammenhänge zwischen dem Darmmikrobiom und dem Östrogenspiegel nach der Menopause anhand der aktuellen Literatur dar und beleuchten, wie entsprechende Wechselwirkungen das Wohlbefinden und die Gesundheit von Frauen in dieser Lebensphase beeinflussen können und an welcher Stelle therapeutische Strategien ansetzen könnten.
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