01.03.2013 | originalarbeit
Das Arbeitsgedächtnis für Musik bei PatientInnen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und beginnender Alzheimer-Krankheit
Erschienen in: neuropsychiatrie | Ausgabe 1/2013
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Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass bestimmte Bereiche des Gedächtnisses für Musik von Demenzerkrankungen kaum beeinträchtigt werden. Dabei wurde bis dato aber kaum auf die Phasen einer beginnenden Alzheimer-Krankheit (AD) eingegangen. In der vorliegenden Pilotstudie haben wir deshalb das Arbeitsgedächtnis für Musik bei PatientInnen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairment, MCI) und beginnender AD anhand eines neu entwickelten Tests untersucht. Der Test besteht aus sieben sich fortschreitend verlängernden Tonlinien und sechs Akkorden, welche jeweils von drei ähnlichen und einem identischen Tonbeispiel gefolgt werden. 10 PatientInnen mit MCI, 10 mit beginnender Demenz und 23 gesunde Kontrollpersonen wurden angewiesen, die identischen Tonlinien oder Akkorde zu ermitteln. Dabei zeigten TeilnehmerInnen mit MCI und beginnender Demenz in fast allen Aufgaben signifikant geringere Leistungen als die Kontrollgruppe. Beim Erkennen von Akkorden war die Leistung der MCI-TeilnehmerInnen aber überraschenderweise auf demselben Niveau wie die der Kontrollpersonen. Die graduell steigende Beeinträchtigung kognitiver Fähigkeiten während der präklinischen Phase scheint diese spezielle Fähigkeit bei MCI-PatientInnen auszusparen.
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