01.02.2016 | Ophthalmologie
Das Auge bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 1/2016
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Bei zahlreichen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann es zu einer primären oder sekundären Beteiligung der Augen kommen. Je nach Entität der rheumatologischen Grunderkrankung, variieren Häufigkeit und Lokalisation der Augenmanifestation.
Die Uveitis ist aufgrund ihrer Häufigkeit die wichtigste Augenerkrankung für den rheumatologisch tätigen Arzt. Bei der initialen Diagnose ist die Unterscheidung in infektiöse und nichtinfektiöse Uveitis für die weitere Therapie und Prognose entscheidend. In 43,7 % der Fälle liegt der nichtinfektiösen Uveitis eine Systemerkrankung, wie z. B. eine Spondylarthritis, Sarkoidose oder juvenile idiopathische Arthritis zugrunde.
Die Skleritis ist deutlich seltener und in bis zu 57 % der Fälle mit einer Systemerkrankung wie der rheumatoiden Arthritis, Vaskulitiden oder Kollagenen assoziiert.
Die Arteriitis temporalis führt bei verzögerter Therapie bei bis zu 20 % der Erkrankten zu einer meist permanenten Erblindung. Frühzeitige Diagnose und adäquate Therapie sind daher entscheidend.
Für eine Sicca-Symptomatik können neben einem Sjögren-Syndrom noch zahlreiche Erkrankungen und Medikamente ursächlich sein.
Die Therapie von Augenmanifestationen richtet sich nach der Grunderkrankung bzw. anatomischer Lokalisation des Entzündungsprozesses. Nach Ausschluss infektiöser Ursachen werden zur Therapie neben Glukokortikoiden auch DMARD („disease-modifying anti-rheumatic drugs“) und Biologika eingesetzt. Für eine richtige Diagnose und adäquate Therapie ist eine enge Zusammenarbeit von Rheumatologen und Ophthalmologie entscheidend.
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