Die Prävalenz von deliranten Patienten in deutschen Notaufnahmen ist hoch. Häufig wird die Diagnose bei Erstkontakt von den behandelnden Ärzten nicht erkannt und bleibt somit im Laufe des Krankenhausaufenthalts unentdeckt. Zudem gibt es bisher in Deutschland wenige publizierte Studien, die sich mit der Prävalenz und den Risikofaktoren dieser Patientengruppe befassen.
Diese Arbeit befasst sich mit folgenden Fragen:Wie viele Patienten werden in der Notaufnahme als delirant identifiziert, und welche Risikofaktoren treten am häufigsten im untersuchten Patientenkollektiv auf?
Eine deskriptive Querschnittsstudie wurde in der interdisziplinären Notaufnahme des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Trier durchgeführt. Bei diesem Krankenhaus handelt es sich um ein Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Hier werden jährlich ca. 30.500 Patienten stationär behandelt.
Die Prävalenz im untersuchten Zeitpunkt lag bei 6,8 %. Die häufigsten Risikofaktoren, die durch das Screening Identification of Seniors at Risk (ISAR) vordefiniert wurden, waren Multimedikation, vorangegangene Hospitalisationen, ein vorbestehender Hilfebedarf und eine akute Veränderung des Hilfebedarfs.
Es bedarf eines standardisierten Vorgehens, das ermöglicht, delirgefährdete Patienten schnellstmöglich zu identifizieren.