Eines der aktuellsten wissenschaftlichen Gebiete ist die Interaktion zwischen dem Immunsystem und metabolischen Vorgängen. In diese Interaktionen werden zunehmend intra- wie extrazelluläre Signalmoleküle und deren Rezeptoren sowie molekulare Mechanismen eingebracht, die von beiden Systemen, genutzt werden. Das Resultat hieraus wird durch den Begriff „Metaflammation“ charakterisiert und bezieht insbesondere auch das ubiquitär im Körper vorhandene Fettgewebe mit ein. Die bisher identifizierten Verbindungen zwischen Immunsystem und Metabolismus spielen eine größere Rolle bei entzündlich rheumatischen Gelenkerkrankungen als bisher angenommen. Allgemein gilt, dass v. a. ein ausgeprägt hoher Body-Mass-Index (BMI) mit einer erhöhten Entzündungsaktivität assoziiert ist, und dies unabhängig von der Grunderkrankung. Ein höherer BMI zu Beginn einer Therapie bedingt auch ein schwierigeres Ansprechen auf die immunmodulatorische Medikation. Als aktuelle wissenschaftliche Zielsetzung ergibt sich hieraus, dass v. a. die individuellen „immunometabolischen“ Stoffwechselwege herausgearbeitet werden müssen, um die eingesetzten Medikamente zielgerichtet am Ort des Geschehens wirken zu lassen. Des Weiteren sollten alle neueren Therapeutika, insbesondere die spezifisch gegen einzelne immunologische Moleküle wirkende, hinsichtlich ihrer metabolischen Begleiteffekte und ihres Einflusses auf metabolische Komorbiditäten systematisch analysiert werden.