01.03.2015 | themenschwerpunkt
Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) – Klinische Ergebnisse der ersten 120 Fälle
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 1/2015
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Hintergrund
Ziel dieser Studie war es, unsere ersten 120 konsekutiven Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) Fälle bezüglich klinischer Ergebnisse, Komplikationen und der Durchführbarkeit dieser neuen Operationsmethode zu evaluieren. Zudem sollte untersucht werden, ob DMEK auch für ein breiteres Indikationsspektrum, beispielsweise als Sekundärtransplantation nach primärer lamellierender Keratoplastik, geeignet ist.
Material und Methode
Alle DMEK Operationen wurden gemäß einer standardisierten, berührungsfreien Technik von 2 Operateuren durchgeführt. Bei allen Augen wurde präoperativ und 3, 6 und 12 Monate postoperativ eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt sowie die bestkorrigierte Sehstärke bestimmt. Weiters wurden Scheimpflug-Tomographie und Spektral-Domain Optische Kohärenz Tomographie Aufnahmen angefertigt sowie alle aufgetretenen Komplikationen aufgezeichnet.
Resultate
Drei Monate postoperativ erreichten Augen mit einem funktionellen Transplantat und ohne Visus-kompromittierende Begleiterkrankungen (n = 58) eine bestkorrigierte Sehstärke von ≥ 0,5 in 91 %, von ≥ 0,8 in 63 %, von ≥ 1,0 in 39 % und von ≥ 1,2 in 7 % der Fälle. Ein Jahr postoperativ erhöhte sich diese Verteilung auf ≥ 0,5 in 98 %, ≥ 0,8 in 88 %, ≥ 1,0 in 64 % und ≥ 1,2 in 10 %. Intraoperative Komplikationen wurden in 12 Fällen (10 %) verzeichnet. Die häufigsten postoperativen Komplikationen waren eine klinisch signifikante Transplantatablösung (14 %) bzw. das primäre Transplantatversagen (18 %).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie ist die größte Studie konsekutiver DMEK Operationen in Österreich. Sie bestätigt auf Grund exzellenter Visusergebnisse, rascher Restitution des Visus, sowie niedriger Komplikationsrate die Vorrangstellung der DMEK bei endothelialen Erkrankungen gegenüber alternativen Keratoplastik Methoden. Auch bei der Sekundärtransplantation nach primärer lamellierender oder perforierender Keratoplastik erscheint die DMEK als die geeignete Methode.
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