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08.01.2025 | Einleitung
Differenzialdiagnosen von epileptischen Anfällen im Kleinkindesalter
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie
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Hintergrund
Epilepsie ist die häufigste neurologische Erkrankung im Kindesalter, bei 0,5–1 % der Bevölkerung jeglichen Alters wird eine Epilepsie diagnostiziert. Die Häufigkeit einer Fehldiagnose nach einem anfallsverdächten Ereignis liegt laut Studienergebnissen zwischen 4,6 und 30 %. Die im Folgenden beschriebenen Phänomene können dies bei falscher Interpretation verursachen. Nichtepileptische paroxysmale Ereignisse im Kindesalter sind benigne Phänomene, die in jedem Alter vorkommen können. Es ergibt sich dabei ein Schwerpunkt des Auftretens im 1. Lebensjahr und Kleinkindesalter; die meisten Phänomene sind an eine spezifische Altersgruppe gebunden. Es handelt sich v. a. im Säuglings- und Kleinkindesalter um physiologische Phänomene. Als Parasomnien werden auffällige Verhaltensweisen während des Schlafes definiert. Aufwachstörungen, wie Pavor nocturnus und Schlafwandeln, treten aus dem NREM-Schlaf heraus auf und ereignen sich in der Regel während der 1. Nachthälfte. Zusätzlich können auch artifizielle Phänomene im Sinne eines Münchhausen-by-Proxy epileptische Anfälle vortäuschen.
Schlussfolgerung
Die fachliche Kenntnis über nichtepileptische paroxysmale Ereignisse (PNES) insbesondere im Kleinkindesalter ist entscheidend, um bei anfallsverdächtigen Ereignissen die richtige Diagnose zu stellen. Immer wenn das klinische Bild und der EEG-Befund keine Erklärung für das beschriebene Phänomen ergeben, muss an das pädiatrische Spektrum nichtepileptischer, paroxysmaler Ereignisse und darüber hinaus gedacht werden. Mit vorliegendem Artikel sollen die Kenntnisse dazu gestärkt werden, um die Häufigkeit der Fehldiagnose einer Epilepsie im Kleinkindesalter zu reduzieren.