01.11.2015 | Fallbericht
Durch Interferon induzierte akute Sarkoidose bei malignem Melanom
Seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung auf Interferon α-2a
Erschienen in: hautnah | Ausgabe 4/2015
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Bei einer 60-jährigen Patientin wurde nach Entfernung einer subkutanen Melanommetastase im Bereich des linken Ellbogens eine adjuvante, niedrig dosierte Therapie mit Interferon α-2a (Roferon-A®) eingeleitet. Sie erhielt 3 Mio. Einheiten 3-mal pro Woche. Zuvor wurde ein Staging mit PET-CT durchgeführt, in welchem sich keine pathologisch hypermetabolen Herde zeigten. Aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie Abgeschlagenheit und grippeähnlichen Symptomen wurde die Interferontherapie nach 4 Monaten beendet. Im anschließend durchgeführten PET-CT fielen im Mediastinum und im Oberbauch multiple pathologisch hypermetabole Lymphknoten sowie über den Lungenfeldern pathologisch hypermetabole rundherdartige Verdichtungen auf. Die histologische Aufarbeitung entnommener Gewebeproben aus derartigen Herden ergab einen epitheloidzelligen, granulomatösen Entzündungsprozess vom Sarkoidosetyp. Die Patientin hat eine akute Sarkoidose als (seltene) unerwünschte Arzneimittelwirkung auf Interferon α-2a entwickelt.
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