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03.03.2025 | Neurologie
Erhebung der körperlichen Aktivität bei gehfähigen Menschen mit Multipler Sklerose
Ein narratives Review
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis
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Regelmäßige körperliche Aktivität (KA) ist eine etablierte und sichere Therapieoption für Menschen mit Multipler Sklerose (MmMS). Um das aktuelle Aktivitätsausmaß als Ausgangspunkt und zur Verlaufsbeurteilung therapeutischer Interventionen zu bestimmen, werden in der wissenschaftlichen Literatur vorwiegend der „International Physical Activity Questionnaire“ (IPAQ) und der „Godin Leisure-Time Exercise Questionnaire“ (GLTEQ) sowie Bewegungssensoren verwendet. Die subjektive Bewertung der Gesamt-KA mittels beider Fragebögen neigt dazu, die tatsächliche KA im Vergleich mit Bewegungssensoren zu überschätzen. Sowohl der IPAQ als auch der GLTEQ weisen in der Beurteilung der Gesamt-KA sowie der unterschiedlichen Intensitätsbereiche nur schwache bis moderate Korrelationen mit Bewegungssensoren bei MmMS mit geringem Beeinträchtigungsgrad auf. In den wenigen Studien, die MmMS mit höherem Beeinträchtigungsgrad untersucht haben, wird die KA im Vergleich zu Bewegungssensoren nur unzuverlässig erfasst. Angesichts der hohen Relevanz der KA bei MS ist die Entwicklung und Validierung eines MS-spezifischen Fragebogens dringend erforderlich. Dieser Fragebogen sollte neben verschiedenen Beeinträchtigungsgraden auch repräsentative Alltagsaktivitäten von MmMS berücksichtigen. Darüber hinaus ist eine standardisierte Anwendung von Bewegungssensoren mit definierten Ergebnisparametern sowie die Validierung von Grenzwerten unterschiedlicher Intensitätsbereiche in Abhängigkeit von der körperlichen Beeinträchtigung notwendig.