WavebreakmediaMicro / stock.adobe.com × Eine Studie am ESMO zeigte, dass sich die COVID-19-Pandemie negativ auf das Wohlbefinden, die Arbeitsleistung sowie die Zahl von Burn-out-Fällen von OnkologInnen auswirkt. Verstärkte Belastungen durch die Ausnahmesituation sowie veränderte Arbeitszeiten waren die Hauptfaktoren. Die COVID-19-Pandemie beeinflusst OnkologInnen und onkologisch tätige Fachkräfte negativ. Die durch die Pandemie erhöhte Belastung und Veränderungen der Arbeitszeiten waren die Hauptprädiktoren dieser negativen Auswirkung. Zwei Online-Umfragen wurden hierzu von der Resilience Task Force der European Society of Medical Oncology (ESMO) durchgeführt: Die erste Umfrage April und Mai 2020 schloss 1.520 Teilnehmer aus 101 Ländern ein, in der zweiten Umfrage im Juli und August 2020 wurden 942 Teilnehmer befragt. 272 Personen füllten beantworteten beide Fragebögen. Es wurden das Wohlbefinden bzw. das Risiko für Stressbelastung (Wohlbefinden-Index [WBI-9]), Burn-out (1 Punkt) und COVID-19-Arbeitsleistung (CAL) (2 Punkte: Versorgungsstandard und Arbeitsleistung im Vergleich zu vor COVID-19) abgefragt. Bei der ersten Umfrage konnte für 25 % der Teilnehmenden ein erhöhtes Risiko für Stressbelastung identifiziert werden, 38 % berichteten über Burn-out-Symptome und 66 % konnten ihre Arbeit nicht erledigen. Eine höhere CAL war hierbei mit einem besseren Wohlbefinden und dem Fehlen von Burn-out-Symptomen assoziiert (p < 0,01). Das Wohlbefinden sowie CAL waren in den einzelnen Ländern unterschiedlich (p < 0,001). Neben der verstärkten Belastung und den Veränderungen der Arbeitszeiten waren häufige Prädiktoren für das Wohlbefinden, Burn-out und CAL Bewältigungsstrategien, Ethnizität und Sorgen über Ausbildung und Karriere. In der späteren Umfrage wurden insgesamt ein schlechteres Wohlbefinden und schlechtere Burn-out-Raten sowie verbesserte CAL im Verlauf der Zeit erhoben. Das Risiko für Stressbelastung stieg von 25 % auf 33 % (p < 0,0001), ebenso sah man einen Anstieg bei Burn-out-Selbsteinschätzung von 38 % auf 49 % (p < 0,0001) sowie eine Verbesserung der Arbeitsleistung von 34 % bis 51 % (p < 0,0001). Fazit: Das Risiko für Stressbelastung und Burn-out ist während der Pandemie mit der Zeit gestiegen. Dringende Maßnahmen zum Umgang mit diesen Veränderungen sind daher notwendig, da die negativen Auswirkungen von COVID-19 auf onkologische Arbeitskräfte zu schwerwiegenden negativen Konsequenzen in der Arbeit, zu Hause und bei der Patientenversorgung führen könnten. Quelle: Banerjee S.: The impact of COVID-19 on oncology professionals: initial results of the ESMO resilience task force survey collaboration. ESMO virtual 2020, Abstr. LBA70_PR