Sebastian Kaulitzki / Fotolia × Eine Behandlung mit Nivolumab plus Chemotherapie verbesserte in der Studie CheckMate 649 im Vergleich zur Chemotherapie alleine das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) bei der Erstlinienbehandlung eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms bzw. Adenokarzinoms des gastroösophagealen Übergangs bzw. ösophagealen Adenokarzinoms. In die Phase-III-Studie CheckMate 649 wurden Patienten mit fortgeschrittenem Magenkarznom, gastroösophagealem Übergangskarzinom oder Ösophaguskarzinom eingeschlossen. Sie erhielten Nivolumab plus Ipilimumab, Nivolumab plus Chemotherapie oder nur Chemotherapie. Am ESMO 2020 erfolgte die Auswertung der Studienarme, die eine Chemotherapie mit einschlossen (n = 955). Das Gesamtüberleben war in der Gruppe mit Nivolumab plus Chemotherapie länger als in der reinen Chemotherapie-Gruppe: kombinierter positiver Score (CPS) für PD-Ligand 1 (L1) ≥5 (HR: 0,71; p<0,0001), PD-L1-CPS ≥1 (HR: 0,77; p=0,0001) und alle Patienten (HR: 0,80; p=0,0002). Beim progressionsfreien Überleben zeigte sich in der Nivolumab-Gruppe plus Chemotherapie ebenfalls eine Verbesserung als unter alleiniger Chemotherapie: PD-L1-CPS ≥5 (HR: 0,68; p<0,0001), PD-L1-CPS ≥1 (HR: 0,74; 95 %-KI: 0,65–0,85) und alle Patienten (HR: 0,77; 95 %-KI: 0,68–0,87). Das Nebenwirkungsprofil fiel für die Nivolumab-Gruppe plus Chemotherapie günstig aus (AE Grad 3/4 unter 5%) Nivolumab ist somit der erste PD-1-Inhibitor, der einen Nutzen in dieser Population zeigt und eine neue potenzielle Standardtherapie darstellen könnte. Quelle: Moehler M et al.: Nivolumab (nivo) plus chemotherapy (chemo) versus chemo as first-line (1L) treatment for advanced gastric cancer/gastroesophageal junction cancer (GC/GEJC)/esophageal adenocarcinoma (EAC): First results of the CheckMate 649 study. ESMO virtual 2020, Abstr. LBA6