Da die E2-Serumspiegel nach Estradiolhemihydrat(EH)- und Estradiolvalerat(EV)-Gabe keinen Unterschied zeigten, wurden die jeweiligen Gruppen zusammengefasst. Konjugierte Estrogene (CEE) sind eine Mischung aus diversen Estrogenen (u. a. 17beta-E2), Phytoestrogenen und nichtestrogenen Steroiden, die aus Pferdeurin extrahiert werden.
Die Tab.
2 zeigt die korrespondierenden E2-Serumspiegel.
Tab. 2
E2-Serumspiegel nach Gabe verschiedener Estrogenpräparate
EH + EV (1 mg) | 65,8 pg/ml (241,5 pmol/l) |
EH + EV (2 mg) | 107,6 pg/ml (394,9 pmol/l) |
CEE (0,45 mg) | 60,1 pg/ml (220,6 pmol/l) |
CEE (0,625 mg) | 76,8 pg/ml (281,9 pmol/l) |
Man erkennt, dass die Verdopplung der E2-Dosierung nicht zu einer Verdopplung der E2-Serumspiegel führt (nur +60 % Anstieg). „Standarddosierte“ CEE (0,625 mg) erzielen nicht die gleichen E2-Serumspiegel wie „standarddosiertes“ E2 (2 mg). Die FSH-Serumspiegel sind nach Applikation der jeweils höheren E2- (2 mg) bzw. CEE-Dosierung (0,625 mg) tiefer als nach der jeweils niedrigeren Dosierung (E2 1 mg, CEE 0,45 mg). Unabhängig von der Dosierung von E2 (1 mg, 2 mg) waren die FSH-Serumspiegel signifikant niedriger als nach CEE-Gabe (0,45 mg, 0,625 mg).
Kommentar
Auch wenn CEE – zumindest in Europa – sehr viel seltener eingesetzt werden als Estradiol, ist es doch interessant, den Einfluss von beiden Estrogentypen auf die E2-Serumspiegel im direkten Vergleich zu sehen. Da CEE eine Mischung aus verschiedenen Estrogenmetaboliten darstellen, kann man aus dem E2-Serumspiegel nicht die klinische Wirksamkeit ableiten. So muss CEE 0,625 mg/Tag klinisch nicht weniger wirksam sein als E2 2 mg/Tag. Wichtig ist auch die indirekte Bestätigung früherer Daten, dass die Progestogenkomponente keinen Einfluss auf den E2-Serumspiegel hat [
1]. Zu den Stärken der Studie zählen die hohe Fallzahl, die Verwendung des gleichen Laborkits und die strenge Auswahl der Teilnehmerinnen. Zu den Schwächen der Studie zählen die Messmethode (Immunoassays sind weniger sensitiv als Massenspektrometrie) und die Bestimmung von E2 zu nur einem Zeitpunkt, was der unterschiedlichen Pharmakokinetik der verschiedenen Präparate nicht gerecht wird.
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