Oft sind es gar nicht die Zeiten des Überflusses und des Wohlbefindens, in denen die Menschen das Bedürfnis zu ausgelassenem Feiern haben, Immer wieder findet man solche Strömungen dann, wenn die Bevölkerung und bestimmte Bevölkerungsgruppen von Krisen und Unsicherheit, von Einschränkungen und Unterdrückung bedrängt werden. Das ist beispielsweise in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu beobachten gewesen oder auch in den Zeiten der Pest, wo es immer wieder zu ausufernden Tanzaktivitäten kam, das lässt sich an der Intensität der 1. Mai-Feiern im Verlauf der Geschichte ablesen, ebenso wie an heimlichen Festen in Diktaturen im Nahen und Fernen Osten. Wer nichts mehr zu verlieren hat, möchte zumindest aus dem Augenblick das höchste Maß an Lust — und sei sie auch künstlich — herausholen und den Rest vergessen.