01.04.2015 | Onkologie
Frühe palliative Intervention
Vierte Modalität beim metastasierten Lungenkarzinom
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2015
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Hintergrund
Die Therapieziele beim metastasieten Lungenkarzinom sind i. d. R. palliativ, sodass die Symptomkontrolle und die Verbesserung der Lebensqualität neben der Lebenszeitverlängerung an vorderster Stelle stehen. Die hier vorgestellte randomisierte Studie von Temel et al. zeigte, dass eine frühzeitige palliative Intervention Symptome verringern, die Lebensqualität steigern und das Überleben verlängern kann.
Fragestellung
Es wurde der Effekt einer frühen palliativen Intervention in der Betreuung am Lebensende auf die Lebensqualität bei ambulanten Patienten mit neu diagnostiziertem metastasiertem Lungenkarzinom evaluiert.
Material und Methode
Patienten mit neu diagnostiziertem metastasiertem nichtkleinzelligem Lungenkarzinom wurden randomisiert entweder einer onkologischen Standardtherapie oder zusätzlich zur Standardtherapie einer palliativen Intervention zugeführt. Lebensqualität und psychisches Befinden wurden bei Einschluss und nach 12 Wochen mittels Functional-Assessment-of-Cancer-Therapy-Lung(FACT-L)-Test und der Hospital-anxiety-and-depression-Skala (HADS) ausgewertet. Primärer Endpunkt war die Veränderung in der Lebensqualität nach 12 Wochen. Die Daten zur Betreuung am Lebensende wurden aus der elektronischen Patientenakte entnommen.
Ergebnisse
In der Interventionsgruppe war die Lebensqualität signifikant verbessert und die Rate an Depressionen verringert. Die Betreuung am Lebensende war weniger aggressiv und hospizliche Einrichtungen waren häufiger und früher involviert. Zudem war das Überleben signifikant verlängert.
Diskussion
Diese Daten unterstützen den Ansatz, die Palliativversorgung durch eine multiprofessionelles Team frühzeitig in die Betreuung der Patienten mit neu diagnostiziertem metastasiertem Lungenkarzinom einzubinden.
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