Zwei Schulkinder machen Unterricht von Zuhause. Langeweile kommt oft auf. Eine schwere Zeit, der Bedarf an Kinderpsychiatern steigt.
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Die Pandemie hat die Gründung neuer Primärversorgungszentren nicht aufgehalten, nur verzögert. Auch wegen der schwerwiegenden Folgen der sozialen Isolation für Kinder und Jugendliche sind nun endlich neue Stellen für psychiatrische Fachärzte im Entstehen.
Vier Erstversorgungsambulanzen (EVA) sind in Wien in Betrieb. Von den Menschen, die ohne Einweisung oder Termin in eine Fachambulanz in die Krankenhäuser kommen, können 80 Prozent direkt in diesen EVA diagnostiziert und behandelt werden, sodass keine weitere Behandlung in einer Fachambulanz notwendig ist. „Das ist eine sehr gute Bilanz, die zeigt, dass wir in Wien trotz der Pandemie die allgemeine Gesundheitsversorgung weiter ausbauen“, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, SPÖ. Die ersten beiden Ambulanzen wurden in der Klinik Favoriten und im AKH im Juni 2021 in Betrieb genommen, die beiden anderen in der Klinik Floridsdorf und in der Klinik Ottakring im Oktober bzw. im November 2021. Bis Ende 2023 wird es diese Einrichtung an allen Standorten des Wiener Gesundheitsverbundes (A nm.: also in den Kliniken Hietzing, Landstraße und Donaustadt ) geben. Finanziert werden die EVA aus Mitteln des Strukturfonds.
Zehn weitere PVE ausschreiben
Was tut sich sonst in Wien, Herr Stadtrat? Sechs Primärversorgungseinheiten (PVE) sind in Betrieb, vier sind im Invertragsnahmeprozess und sechs wurden im November und Dezember des Vorjahres ausgeschrieben. „Die Primärversorgungseinheiten sind das Modell der Zukunft. Patienten profitieren von der interdisziplinären Zusammenarbeit von Allgemeinmedizin, Pflege, Gesundheits- und Sozialberufen und längeren Öffnungszeiten. Seit Jänner 2022 gibt es in Wien auch ein erstes PVE-Netzwerk, in dem sich drei Ordinationen für die beste Patientenversorgung zusammengeschlossen haben“, sagt Mario Ferrari, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses Wien. Die restlichen zehn Ausschreibungen sollen dann im Jahr 2023 erfolgen, sodass bis 2025 36 PVE in Wien ihre Dienste anbieten werden.
Neue Kinder- und Jugendpsychiater
Die ÖGK baut die Stellen für niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiatrie aus. „Die ursprünglich sieben Kassenplanstellen sind 2020 auf zehn und 2021 schließlich auf 15 Planstellen erhöht worden. Diese neuen Planstellen sollen bis 2025 besetzt werden“, sagt der stv. Vorsitzende des ÖGK-Landesstellenausschusses Wien, Ing. Martin Heimhilcher. Auf diese Weise will man den intramuralen Bereich entlasten. Die Stadt beteiligt sich an zusätzlichen Kosten. Multiprofessionelle Kinderzentren bieten für jeden zugängliche und umfassende Leistungen insbesondere an Wochenenden und an Feiertagen. In den Zentren werden die Ärzte von diplomierten Pflegekräften unterstützt und das Angebot durch Physiotherapie, Diätologie, Logopädie oder anderen Gesundheits- bzw. Sozialberufen ergänzt. Ausgedehnte und ganzjährige Öffnungszeiten spielen hier eine große Rolle. Derzeit gibt es in Wien mit dem KIZ Augarten und dem KIZ Margareten zwei dieser Zentren. Für 2022 sind nun zwei weitere Zentren in Planung.