26.01.2021 | Gynäkologie und Geburtshilfe | Originalien
Verbindung zwischen BMI und Fertilitätserfolg bei Frauen in ihren späteren reproduktiven Jahren
Bleiben übergewichtige Frauen länger fruchtbar?
Erschienen in: Gynäkologie in der Praxis | Ausgabe 1/2021
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Das Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss des BMI auf die Ergebnisse einer IVF-Therapie am Ende der reproduktiven Phase zu untersuchen. Dazu wurden 3098 Frauen über 38 Lebensjahre, die sich in den Jahren 1996–2010 einer IVF-ICSI-Therapie unterzogen haben, in diese retrospektive Analyse einbezogen. Alle Patientinnen wurden einer von sechs BMI-Kategorien zugeteilt. Übergewichtige, Klasse-I- und Klasse-II/III-Adipositas-Patientinnen haben eine höhere Gonadotropindosis gebraucht im Vergleich zu normgewichtigen Patientinnen (2748,71 ± 1046 IU vs. 2577,21 ± 1046 IU; P = 0,001; 3006,68 ± 11,46 IU vs. 2577,21 ± 1046 IU; P < 0,001 bzw. 2904,52 ± 996,4 IU vs. 2577,21 ± 1046 IU; P = 0,005). Patientinnen mit einem BMI > 30 brauchten eine längere Stimulationszeit im Vergleich zu normgewichtigen Patientinnen (11,01 ± 3,5 vs. 10,27 ± 3,1 Tage; P < 0,003). Klinische Schwangerschaftsraten bei Patientinnen mit einem BMI ≥ 35 waren höher im Vergleich zu untergewichtigen Patientinnen (30,3 % vs. 16,4 %; P = 0,047). Ein Trend zu höheren Lebendgeburtenraten bei Patientinnen mit BMI > 30 wurde gefunden und bekam statistische Relevanz, wenn die Lebendgeburtenrate zwischen Frauen mit BMI zwischen 30 und 34,9 und Frauen mit einen BMI ≥ 35 verglichen wurde sowie zwischen Patientinnen mit BMI zwischen 30 und 34,9 und normgewichtigen Patientinnen (15,3 % vs. 9,9 %; P = 0,029 bzw. 17,1 % vs. 9,9 %; P = 0,047). Ältere übergewichtige Patientinnen sollten nicht von IVF/ICSI-Behandlungen ausgeschlossen werden.
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