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Open Access 13.09.2024 | Impfungen | Originalien

Impfempfehlungen bei Immunsupprimierten

verfasst von: Ap. Prof. PD Selma Tobudic

Erschienen in: rheuma plus

Zusammenfassung

Die Impfung immunsupprimierter Patienten stellt eine besondere Herausforderung in der medizinischen Praxis dar, da diese Patientengruppe aufgrund ihrer eingeschränkten Immunabwehr ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionen aufweist. Verschiedene Ursachen wie Autoimmunerkrankungen, Organtransplantationen, hämatologische Malignome und bestimmte Therapien, darunter Biologika und zielgerichtete Krebstherapien, können eine Immunsuppression auslösen. Während Totimpfstoffe in der Regel sicher angewendet werden können, ist ihre Immunogenität bei immunsupprimierten Patienten häufig vermindert, was eine sorgfältige Überwachung des Impferfolgs notwendig macht. Lebendimpfstoffe sind hingegen bei schwerer Immunsuppression aufgrund des Risikos einer impfstoffinduzierten Infektion kontraindiziert.
Der österreichische Impfplan 2023/2024 sowie die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und weiterer fachspezifischer Gesellschaften bieten klare Leitlinien für die Impfungen dieser Hochrisikopatienten. Dazu gehört auch die Anpassung der Impfstrategien in Abhängigkeit von der Schwere der Immunsuppression, der Art der zugrunde liegenden Erkrankung und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten. Zudem wird die Bedeutung von Titerkontrollen zur Sicherstellung einer adäquaten Immunantwort hervorgehoben, insbesondere bei Patienten, die sich bereits unter einer immunsuppressiven Therapie befinden. Durch eine frühzeitige und individuell angepasste Impfplanung sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit können das Risiko schwerer Infektionen reduziert und die gesundheitlichen Ergebnisse dieser Patientengruppe verbessert werden.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Einleitung

Immunsuppression beschreibt einen Zustand, bei dem die Funktion des Immunsystems signifikant eingeschränkt ist, was die Vulnerabilität für Infektionen und andere schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen deutlich erhöht. Dieser Zustand kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter sowohl altersbedingte als auch krankheitsassoziierte Ursachen. Die steigende Anzahl und das zunehmend heterogene Spektrum immunsupprimierter Patientinnen und Patienten stellen behandelnde Ärztinnen und Ärzte vor komplexe klinische Herausforderungen, die eine präzise diagnostische und therapeutische Strategie erfordern.
Mit fortschreitendem Alter verliert das Immunsystem an Effizienz, wodurch ältere Menschen anfälliger für Infektionen werden. Auch chronische Erkrankungen wie Herz‑, Leber- und Niereninsuffizienz tragen erheblich zur Schwächung der Immunabwehr bei. Ein weiterer wichtiger Faktor für Immunsuppression ist die Organtransplantation, bei der Patientinnen und Patienten lebenslang immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.
Bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus erythematodes, Multipler Sklerose, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden häufig immunmodulierende Therapien eingesetzt, um das überaktive Immunsystem zu kontrollieren. Diese Behandlungen, die oft Biologika oder andere immunsuppressive Medikamente umfassen, können jedoch die Abwehrkräfte der Betroffenen zusätzlich schwächen.
Moderne Therapien, insbesondere für hämatologische und onkologische Patientinnen und Patienten, wie zielgerichtete Therapien und CAR-T-Zelltherapien, bieten zwar oft lebensrettende Möglichkeiten, haben jedoch das Potenzial, das Immunsystem erheblich zu beeinträchtigen und das Risiko für opportunistische Infektionen deutlich zu erhöhen.
Darüber hinaus gibt es angeborene Immundefekte, die bereits von Geburt an die Funktionsfähigkeit des Immunsystems beeinträchtigen und Betroffene besonders anfällig für Infektionen machen.
Präventives Impfen minimiert das Risiko schwerer Infektionen bei Immunsuppression
Angesichts dieser vielfältigen Ursachen für Immunsuppression spielt die präventive Impfung eine zentrale Rolle im Management dieser Patientengruppen, um das Risiko schwerer Infektionen zu minimieren.
Die Immuninkompetenz immunsupprimierter Personen ist abhängig von der Art und Schwere der Grunderkrankung beziehungsweise der eingesetzten Therapien. Totimpfstoffe sind ohne zusätzliche Sicherheitsrisiken anwendbar; allerdings kann der Impferfolg unzureichend sein, abhängig von der Art der Funktionsstörung des Immunsystems, und sollte kontrolliert werden.
Lebendimpfstoffe sind in der Regel bei schwerer Immundefizienz kontraindiziert [1]. In Einzelfällen kann jedoch nach einer genauen Nutzen-Risiko-Abwägung sowie umfassender Aufklärung und Dokumentation eine Lebendimpfung erwogen werden. Dies stellt jedoch einen Off-Label-Gebrauch dar.
Strategien zur Verbesserung des Impfansprechens bei älteren oder immunsupprimierten Personen umfassen beispielsweise die Verwendung von adjuvantierten Impfstoffen, die Verabreichung von Hochdosis-Impfstoffen und verkürzte Impfintervalle [2].
Der neue österreichische Impfplan 2023/2024 sowie die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und die Richtlinien fachspezifischer Gesellschaften enthalten spezifische Empfehlungen, die sich gezielt an immunsupprimierte Patientinnen und Patienten richten [36]. Diese Leitlinien sollen Ärztinnen und Ärzten helfen, maßgeschneiderte Impfstrategien für ihre Patienten zu entwickeln und somit deren Gesundheit bestmöglich zu schützen.

Grad der Immunsuppression und Impfung

Der Grad der Immunsuppression bestimmt maßgeblich das Risiko für die Entstehung schwerer Infektionen. Es lassen sich prinzipiell drei Grade der Immunsuppression unterscheiden [1]:
  • Grad I: Erkrankungen oder Therapien ohne relevante Immunsuppression (z. B. Kortisontherapie mit einer Dosis unter 20 mg und einer Dauer unter 2 Wochen, HIV-Infektion mit CD4-Zellen ≥ 500/mm3, onkologische Patienten, deren letzte Chemotherapie mehr als 3 Monate zurückliegt, Patienten nach Stammzelltransplantation nach 2 Jahren ohne Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD), Autoimmunerkrankungen ohne immunsuppressive oder immunmodulierende Therapie, Diabetes mellitus).
  • Grad II: Erkrankungen oder Therapien mit leichter bis mittelgradiger Immunsuppression (z. B. HIV-Infektion mit CD4-Zellen zwischen 200 und 499/mm3, Kortisontherapie unter 20 mg, aber länger als 2 Wochen, niedrig dosierte Immunsuppressiva wie Methotrexat unter 0,4 mg/kg/Woche, Azathioprin unter 3 mg/kg/Woche, 6‑Mercaptopurin 0,6 mg/kg/Woche, Asplenie, Diabetes mellitus, chronische Leber- und Nierenerkrankungen, MBL-Defizienz [Mangel an Mannose-bindendem-Lektin]).
  • Grad III: Erkrankungen oder Therapien mit hochgradiger Immunsuppression (z. B. HIV-Infektion mit CD4-Zellen ≤ 200/mm3, Patienten nach Stammzelltransplantation unter 2 Jahren, Patienten nach Organtransplantation, hämatologische Patienten mit akuter hämatologischer Erkrankung, CLL (chronische lymphatische Leukämie), aplastische Anämie, Kortisontherapie über 20 mg und länger als 2 Wochen, der Großteil der Biologika, insbesondere CD20-Antikörper).
Bei Patienten mit Grad I und II der Immunsuppression können Totimpfstoffe und Lebendimpfstoffe verabreicht werden. Bei Grad II wird eine Titerkontrolle, wenn möglich, empfohlen.
Bei Immunsuppression Grad I und II können Tot- und Lebendimpfstoffe verabreicht werden
Lebendimpfstoffe sind bei Patienten mit Grad III der Immunsuppression strikt kontraindiziert, da das Risiko einer Infektion durch den abgeschwächten Impfstoffvirus besteht. Gleichzeitig ist die Immunogenität von Totimpfstoffen bei diesen Patienten oft reduziert, was die Wirksamkeit der Impfung beeinträchtigen kann [1, 6].

Zeitpunkt der Impfung

Der Impfstatus sollte idealerweise vor Initiierung einer immunsuppressiven Therapie überprüft und vervollständigt werden. In Fällen, in denen die geplante Therapie eine schwere Immunsuppression zur Folge hat, ist die Verabreichung von Totimpfstoffen spätestens 2 Wochen vor Beginn der Therapie indiziert. Bei Patienten, die sich bereits unter immunsuppressiver Therapie befinden oder bei denen jährliche Auffrischungsimpfungen anstehen, sollte die Impfung außerhalb von Phasen hoher Krankheitsaktivität erfolgen. Lebendimpfstoffe sollten, wenn indiziert, spätestens 4 Wochen vor Therapiebeginn verabreicht werden. Bei laufenden Dauertherapien ist der zeitliche Abstand zu Lebendimpfungen in Abhängigkeit von Art und Dosierung der immunsuppressiven Medikation zu berücksichtigen. Die immunsuppressive Therapie kann in der Regel 4 Wochen nach der Gabe eines Lebendimpfstoffes fortgesetzt werden [1].

Relevante Impfstoffe

Tab. 1 umfasst die relevantesten empfohlenen Impfstoffe bei immunsupprimierten Personen
  • Masern, Mumps, Röteln, Varizellen: Vor Beginn der immunsuppressiven Therapie ist die Erhebung des Immunstatus gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen dringend zu empfehlen. Die MMR-Impfung soll laut den Empfehlungen des österreichischen Impfplans allen seronegativen Personen zweimal im Mindestabstand von 4 bis 8 Wochen gegeben werden. Bei MMR-seronegativen Personen unter Immunsuppression darf die MMR-Lebendimpfung nicht gegeben werden. Laut einer Studie von Uziel et al. kann die MMR-Impfung bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen unter immunsuppressiver Therapie sicher angewendet werden, wenn eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgt [7]. Bei VZV-seronegativen immunsupprimierten Personen kann unter sorgfältiger Abwägung eine Immunisierung mit einem Totimpfstoff als Off-Label-Use erwogen werden. Da Immunsupprimierte ein erhöhtes Risiko haben, schwer an Masern zu erkranken, sollte im Falle eines Masern-Kontakts eine Postexpositionsprophylaxe mit Standardimmunglobulin (1 × 400 mg/kgKG i.v.; Off-Label-Use) möglichst innerhalb von 6 Tagen nach Exposition durchgeführt werden [5].
  • COVID-19: Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erwachsenen entweder durch Impfung, natürliche Infektion oder beides immunologisch exponiert wurde, sodass im Allgemeinen eine Grundimmunisierung vorliegt. Bei immunsupprimierten Patienten, insbesondere bei solchen mit schwerer Immunsuppression (Grad III), wird eine jährliche Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 empfohlen. Basierend auf den bisherigen Daten ist bei diesen Patienten eine reduzierte Immunantwort zu erwarten [8, 9]. Daher sollte eine serologische Überprüfung des Antikörpertiters frühestens 4 Wochen nach der dritten Impfung erfolgen, um die Effektivität der Immunisierung zu beurteilen [5]. Je nach Ergebnis und individuellen Risikofaktoren können weitere Impfungen erforderlich sein, wobei die Entscheidung in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt getroffen werden sollte [5].
  • Influenza: Bei Personen mit Immunsuppression Grad II und III ab dem 18. Lebensjahr wird – abweichend von der Fachinformation – eine Impfung mit einem adjuvantierten oder Hochdosis-Influenzaimpfstoff empfohlen. Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der Influenza-Impfung bei immunsupprimierten Patienten zwar verringert sein kann, aber dennoch einen signifikanten Schutz vor Infektionen bietet [10]. Um einen optimalen Schutz über die gesamte Influenzasaison zu gewährleisten, kann bei Grad III der Immunsuppression zusätzlich eine zweite Impfung mit einem inaktivierten Standardimpfstoff (ohne Adjuvans und ohne Hochdosis) in Betracht gezogen werden. Sollte der adjuvantierte oder Hochdosis-Impfstoff (z. B. Fluad Tetra oder Efluelda) nicht verfügbar sein, können alternative inaktivierte Influenzaimpfstoffe verwendet werden. In diesem Fall wird eine doppelte Impfung mit einem Mindestabstand von 4 Wochen zwischen den Dosen empfohlen (Off-Label-Use) [5].
  • Pneumokokken: Pneumokokken: Bei Personen mit hohem Risiko für schwere Verläufe einer Pneumokokken-Infektion (Grad II und III der Immunsuppression) sollte die Impfung unbedingt 4–6 Wochen vor Beginn einer immunsuppressiven Therapie erfolgen. In Österreich wird weiterhin eine sequenzielle Impfung empfohlen, beginnend mit einem konjugierten Impfstoff (13,15- oder 20-valent), gefolgt 8 Wochen später von einem Polysaccharid-Impfstoff (23-valent). Diese Impfserie sollte alle 6 Jahre wiederholt werden [5]. In Deutschland wird ab dem 01.01.2024 ausschließlich der 20-valente konjugierte Impfstoff (PCV20) empfohlen [11]. Die STIKO begründet diese Änderung mit der breiten Serotypenabdeckung von PCV20 sowie der erwarteten besseren und länger anhaltenden Immunantwort. PCV20 wird sowohl dem 23-valenten Polysaccharid-Impfstoff (PPSV23) als auch der bisher empfohlenen sequenziellen Impfung mit PCV13 gefolgt von PPSV23 als überlegen angesehen [1214]. Für Patienten, die bereits eine sequenzielle Impfung erhalten haben, wird nach 6 Jahren eine Auffrischimpfung mit dem 20-valenten konjugierten Impfstoff empfohlen. Zur möglichen Notwendigkeit von weiteren Wiederholungsimpfungen nach einer Impfung mit PCV20 liegen derzeit keine Daten vor, weshalb hierzu noch keine spezifischen Empfehlungen gegeben werden können.
  • Meningokokken: Bei immunsupprimierten Patienten wird eine Impfung mit dem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff (Serogruppen A, C, W135, Y) dringend empfohlen, entsprechend dem für das Alter vorgesehenen Impfschema. Eine Auffrischungsimpfung sollte alle 5 Jahre erfolgen, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B sollte ebenfalls gemäß den altersadaptierten Empfehlungen durchgeführt werden. Derzeit liegen keine spezifischen Daten zur Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen für den Meningokokken-B-Impfstoff vor; möglicherweise ist jedoch, ähnlich wie beim tetravalenten Impfstoff, eine Auffrischung alle 5 Jahre erforderlich. Besonders immunsupprimierte Patienten mit Komplementdefekten, Properdin-Defizienz oder solche, die Komplementinhibitoren wie Eculizumab oder Ravulizumab einnehmen, tragen ein erheblich erhöhtes Risiko für invasive Meningokokken-Infektionen. Diese Patienten haben aufgrund der Beeinträchtigung des Komplementsystems eine stark reduzierte Fähigkeit, diese Bakterien effektiv zu bekämpfen, was zu einem signifikant erhöhten Risiko für lebensbedrohliche Infektionen führt [5, 1517].
  • Diphtherie-Tetanus-Polio-Pertussis: Die Auffrischung wird alle 10 Jahre empfohlen. In den letzten Jahren ist die Inzidenz von Pertussis in verschiedenen Teilen der Welt, einschließlich Österreich, angestiegen. Insbesondere in Ländern wie den USA, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Australien und Neuseeland wird dieser Anstieg häufig auf unzureichende Durchimpfungsraten und nachlassenden Impfschutz zurückgeführt. Auch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) berichtet von einer steigenden Pertussis-Inzidenz, die vor allem Säuglinge und Erwachsene betrifft, deren Impfschutz nicht ausreichend aufgefrischt wurde. Ein signifikanter Rückgang der Impfraten führt nicht nur zu einer Zunahme der Infektionen, sondern erhöht auch das Risiko schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle, insbesondere bei den vulnerabelsten Gruppen, wie Säuglingen, die noch zu jung sind, um eine vollständige Immunisierung zu erhalten. Sollte die Durchimpfungsrate weiter sinken, besteht die Gefahr, dass Pertussis wieder verstärkt in der Bevölkerung zirkuliert, was erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben könnte. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Impfraten auf einem hohen Niveau zu halten, um die Ausbreitung dieser potenziell lebensbedrohlichen Krankheit zu verhindern und einen kollektiven Schutz durch Herdimmunität zu gewährleisten [5].
  • RSV: Ab Herbst 2023 stehen für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr zwei Impfstoffe zur Prävention von durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ausgelösten Erkrankungen der unteren Atemwege zur Verfügung:
    • Arexvy: Ein adjuvantierter Subunit-Impfstoff.
    • Abrysvo: Ein bivalenter (A/B) Subunit-Impfstoff, der nicht adjuvantiert ist. Dieser Impfstoff ist zusätzlich zur Anwendung bei Schwangeren zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche (SSW) zugelassen.
Tab. 1
Empfohlene Impfstoffe bei immunsupprimierten Personen
Impfung
Handelsname
Impfschema
Totimpfstoffe
Influenza
Adjuvantierte oder Hochdosis-Impfstoff
Jedes Jahr
Pneumokokken
Konjugat-Impstoff (PCV20) Apexxnar
23-valentes Polysacharid-Impfstoff (PPV23) Pneumovax 23
Tag 0: PCV13 + nach 8 Wochen: PPV23 [1], alle 6 Jahre
Haemophilus influenzae
ACT-HiB
Einmalig
Meningokokken ACWY
Menveo
Einmalig
Meningokokken B
Bexsero
Tag 0 + nach 8 Wochen
RSV
Arexvy
Abrysvo
Einmalig
Hepatitis B
Mono: Engerix, HBVAXPRO,
Mit Hepatitis A: Ambirix, Twinrix,
Als 6‑fache Impfung (Di-Te-Per-Po-HepB und Häm. Inf: Hexacima, Hexyon, Infanrix)
Für Impfnaive Patienten: Tag 0 + nach 6–12 Monaten
Nach Grundimmunisierung:
Titerkontrolle (Anti Hbs < 100 E/l), eine Impfdosis und Titerkontrolle nach 4 Wochen
Typhus
Boostrix Polio
Repevax
Alle 10 Jahren
Diphterie
Boostrix Polio
Repevax
Alle 10 Jahren
Tetanus
Boostrix Polio
Repevax
Alle 10 Jahren
Pertusis
Boostrix Polio
Repevax
Alle 10 Jahren
FSME
Encepur
FSME-Immun
Alle 3 Jahre
Herpes Zoster
Shingrix
Tag 0 + nach 2–6 Monaten [3]
HPV
Gardasil
0 + nach 6 Monaten + nach 12 Monaten
Lebendimpfstoffe
Masern-Mumps-Röteln
MVAX-Pro, Priorix
Mit Varizellen: ProQuad
Nach negativer Titerkontrolle:
2 Dosen im Abstand von mindestens 4 Wochen empfohlen
ACWY Serogruppen, FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis, HPV humane Papillomaviren, RSV Respiratorisches Synzytial-Virus
In den letzten Jahren ist die Inzidenz von Pertussis in verschiedenen Teilen der Welt angestiegen
Laut österreichischem Impfplan sind diese Impfungen für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr zugelassen und empfohlen. Darüber hinaus kann – basierend auf theoretischen Überlegungen – die Impfung bei Personen ab 18 Jahren mit den unter „Indikation“ aufgeführten Risikofaktoren in Erwägung gezogen werden. Der Einsatz von Arexvy oder Abrysvo könnte bei immunsupprimierten oder pulmonal vorerkrankten Patienten auch vor dem 60. Lebensjahr von Nutzen sein. Aufgrund der derzeit begrenzten Datenlage sollte die Applikation jedoch nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen (Off-Label-Use) [5].
  • Hepatitis B: Die Hepatitis-B-Impfung ist bei immunsupprimierten Patienten aufgrund des erhöhten Risikos für schwerwiegende Krankheitsverläufe indiziert. Da schwer immunsupprimierte Patienten eine abgeschwächte Immunantwort zeigen können, wird oft eine höhere Dosis des Impfstoffs (40 µg statt 20 µg) und ein erweitertes Impfschema (z. B. 0, 1, 2 und 6 Monate) empfohlen. Eine Titerkontrolle 4 bis 8 Wochen nach Abschluss der Grundimmunisierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass ein ausreichender Immunschutz erreicht wurde [5, 18].
  • Herpes Zoster: Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herpes Zoster umfassen ältere Menschen sowie Personen mit rheumatoider Arthritis, die Medikamente wie Tofacitinib, TNF-α-Inhibitoren oder Rituximab einnehmen [19, 20]. Auch Patienten mit hämatologischen Erkrankungen wie Leukämie und Lymphomen, insbesondere unter Chemotherapie oder nach einer Stammzelltransplantation, sind stark gefährdet [21]. Der adjuvantierte Totimpfstoff Shingrix® wird generell ab dem 50. Lebensjahr und bei erhöhtem Risiko für Herpes Zoster aufgrund einer Grunderkrankung bereits ab dem 18. Lebensjahr empfohlen. Die Impfserie besteht aus zwei Applikationen, die im Abstand von 2 bis 6 Monaten verabreicht werden. Dieser rekombinante adjuvantierte Subunit-Totimpfstoff zeichnet sich durch eine hohe und lang anhaltende Wirksamkeit aus, die nach aktuellen Daten für mindestens 10 Jahre anhält. Studien belegen zudem eine robuste humorale und zelluläre Immunantwort, auch bei immunsupprimierten Personen, was ihn besonders geeignet für diese Patientengruppe macht [5, 22].
  • Haemophilus influenzae Typ B: Derzeit wird bei Erwachsenen mit hohem Risiko für eine Infektion durch Haemophilus influenzae eine einmalige Impfung empfohlen. Zu den Risikogruppen zählen insbesondere Personen mit Asplenie, Immunglobulinmangel, insbesondere Immunglobulin-G2-Mangel, sowie Patienten mit kombinierten Immundefekten oder primären Immundefekten, bei denen ein T‑Zell-Defekt im Vordergrund steht. Weitere Risikofaktoren umfassen eine gestörte Phagozytenfunktion, eine vorausgegangene Stammzelltransplantation, eine HIV-Infektion sowie Patienten, die unter einer schweren T‑Zell- und B‑Zell-Immunsuppression oder einer Biologika-Therapie, wie beispielsweise Anti-CD20-Antikörper, stehen [5].
  • HPV: Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos bei immunsupprimierten Personen kann eine HPV-Impfung ab dem 18. Lebensjahr von Vorteil sein. Publizierte Daten belegen, dass die HPV-Impfung in dieser Patientengruppe sicher und immunogen ist, allerdings weisen die Studien auf leicht reduzierte Antikörperspiegel hin, insbesondere gegen den HPV-Typ 18, im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Daher kann für immunsupprimierte Patienten unabhängig vom Alter ein 3‑Dosen-Impfschema sinnvoll sein, um eine ausreichende Immunantwort sicherzustellen [23].
  • FSME: In Österreich, wo FSME endemisch ist, hat die FSME-Impfung eine besondere Bedeutung. Zur Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Die erste Auffrischungsimpfung wird 3 Jahre nach der dritten Dosis empfohlen. Danach sollte die Impfung alle 5 Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr jedoch alle 3 Jahre aufgefrischt werden – jeweils idealerweise vor Beginn der Zeckensaison. Bei immunsupprimierten Personen zeigen veröffentlichte Daten, dass die Immunantwort auf die FSME-Impfung möglicherweise reduziert sein kann. Daher wird bei Patienten mit Immundefizienz eine Titerkontrolle in Erwägung gezogen, um den Schutzstatus zu überprüfen und gegebenenfalls zusätzliche Impfungen durchzuführen [5, 24].

Impfen von Kontaktpersonen

Bei Personen, die engen Kontakt zu immundefizienten Patienten haben (z. B. Haushaltsmitglieder, Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen oder medizinisches Fachpersonal), sollte besonders darauf geachtet werden, dass ihre Impfungen vollständig und auf dem neuesten Stand sind. Neben den Routineimpfungen, mit besonderem Augenmerk auf die MMR-Impfung, wird bei seronegativen Kontaktpersonen eine Varizellen-Impfung und bei allen Kontaktpersonen eine jährliche Influenza-Impfung empfohlen, um das Risiko der Übertragung von Infektionen auf die immunsupprimierte Person zu minimieren [1].

Welche Immunsuppressiva-Therapie hat relevante Auswirkungen auf die Impfantwort

Die Immunogenität von Totimpfstoffen kann durch die Art der Immunsuppression erheblich beeinflusst werden. Während für einige Impfstoffe Daten zur Immunogenität vorliegen, fehlen für viele andere noch aussagekräftige Daten, insbesondere zur klinischen Effektivität bei immunsupprimierten Patienten. (Tab. 2).
Tab. 2
Wichtige Immunsuppressiva und ihre Wirkung auf die Impfung
Immunsuppressive Therapie
Wirkung auf die Impfung
 
Totimpfstoffe
Lebendimpfstoffe
Niedrigdosierte Glukokortikoidtherapie
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
Kein Abstand erforderlich
Hochdosierte Glukokortikoidtherapie
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Meningokokken, Hepatitis
4 Wochen vor Therapie
4 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Methotrexat
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken Hepatitis, FSME, HPV
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Sulfasalazin
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
Kein Abstand erforderlich
Leflunomid
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza
4 Wochen vor Therapie
2 Jahren Therapiepause (mind.) vor Impfung
Mycophenolat Mofetil
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken, HPV
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Thiopurine-Azathioprin
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, Pneumokokken
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Hydroxychloroquin
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
Kein Abstand erforderlich
JAK-Inhibitoren
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Phosphodiesterase-4-Hemmer
Keine Informationen verfügbar
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Abatacept (CD80/86)
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Anifrolumab (IFNAR-1-Antagonist)
Keine Informationen verfügbar
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Vedolizumab (Integrin-Antagonist)
Keine Informationen verfügbar
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
Rituximab (CD20-Blocker)
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken
4 Wochen vor Therapie
12 Monaten Therapiepause (mind.) vor Impfung
Belimumab (BLyS-Blocker)
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, Pneumokokken
4 Wochen vor Therapie
12 MonatenTherapiepause (mind.) vor Impfung
IL-1-Blocker
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
IL-6-Blocker
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
IL-17-Blocker
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
IL-12/23-Blocker
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
IL-23-Blocker
Keine reduzierte Antwort zu erwarten
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
IL-4Rα-Antagonist
Keine Informationen verfügbar
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
TNF-Inhibitoren
2 Wochen vor der Therapie
Reduzierte Impfantwort zu erwarten: Influenza, COVID-19, FSME
4 Wochen vor Therapie
12 Wochen Therapiepause (mind.) vor Impfung
FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis, JAK Januskinase, HPV humane Papillomaviren

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Impfung immunsupprimierter Patientinnen und Patienten eine komplexe, aber essenzielle Maßnahme ist, um das Risiko schwerer Infektionen zu minimieren. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoffen können durch die Art und das Ausmaß der Immunsuppression erheblich beeinflusst werden, was eine sorgfältige Planung und individuelle Anpassung des Impfplans erforderlich macht.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ärztinnen und Ärzte die spezifischen immunsuppressiven Therapien berücksichtigen und, wo möglich, Impfungen vor Beginn der Therapie verabreichen, um eine optimale Immunantwort zu erzielen. Bei laufender immunsuppressiver Behandlung sollten Impfungen nach Möglichkeit mit Totimpfstoffen erfolgen, und die Immunantwort sollte überwacht werden. Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und maßgeschneiderte Impfstrategien kann der Schutz immunsupprimierter Patientinnen und Patienten signifikant verbessert und das Risiko vermeidbarer Komplikationen verringert werden.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

S. Tobudic gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Literatur
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Zurück zum Zitat Bundesministerium für Soziales, G., Pflege und Konsumentenschutz ; (BMSGPK) (2024) Impfplan Österreich 2023/2024, Version 2.0 vom 14.05.2024 Bundesministerium für Soziales, G., Pflege und Konsumentenschutz ; (BMSGPK) (2024) Impfplan Österreich 2023/2024, Version 2.0 vom 14.05.2024
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Zurück zum Zitat Uziel Y, Moshe V, Onozo B, Kulcsár A, Tróbert-Sipos D, Akikusa JD, Salviato Pileggi G, Maritsi D, Kasapcopur O, Rodrigues M et al (2020) Live attenuated MMR/V booster vaccines in children with rheumatic diseases on immunosuppressive therapy are safe: Multicenter, retrospective data collection. Vaccine 38(9):2198–2201. https://doi.org/10.1016/j.vaccine.2020.01.037CrossRefPubMed Uziel Y, Moshe V, Onozo B, Kulcsár A, Tróbert-Sipos D, Akikusa JD, Salviato Pileggi G, Maritsi D, Kasapcopur O, Rodrigues M et al (2020) Live attenuated MMR/V booster vaccines in children with rheumatic diseases on immunosuppressive therapy are safe: Multicenter, retrospective data collection. Vaccine 38(9):2198–2201. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​vaccine.​2020.​01.​037CrossRefPubMed
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Metadaten
Titel
Impfempfehlungen bei Immunsupprimierten
verfasst von
Ap. Prof. PD Selma Tobudic
Publikationsdatum
13.09.2024
Verlag
Springer Vienna
Schlagwörter
Impfungen
Impfen
Erschienen in
rheuma plus
Print ISSN: 1868-260X
Elektronische ISSN: 2191-2610
DOI
https://doi.org/10.1007/s12688-024-00789-x