25.04.2023 | Onkologie
Konzepte beim oligometastasierten Lungenkarzinom
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 5-6/2023
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Hintergrund
Im metastasierten Stadium des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms stellt die palliative Systemtherapie den Schwerpunkt der Behandlung dar. Für Patientengruppen mit niedriger Metastasierungsdynamik ist die Subgruppe der Oligometastasierung definiert. Der Begriff der Oligometastasierung beschreibt dabei einen Zustand mit limitierter Metastasierung an Anzahl und betroffenen Organsystemen; für diese Patienten wird ein kurativer Behandlungsansatz verfolgt. Diese Übersichtsarbeit versucht, die bestehende Evidenz in der Diagnostik und Therapie der Oligometastasierung darzulegen und kritisch zu diskutieren. Dazu wird die aktuelle deutsche S3-Leitlinie für das nichtkleinzellige Lungenkarzinom hinzugezogen und interpretiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
In der Diagnostik stellen die Ganzkörper-Positronenemissionstomographie-Computertomographie (PET-CT) und für die Untersuchung des Schädels die Magnetresonanztomographie (MRT) die obligaten bildgebenden Verfahren dar und dienen zur Charakterisierung der Metastasierung. Als lokale ablative Verfahren zur Behandlung der Oligometastasen sind die Strahlentherapie und Chirurgie etabliert. Die verfügbaren lokalen ablativen Therapieverfahren werden dabei mit einer systemischen Therapie in einem multimodalen Behandlungskonzept integriert. Für die synchrone Oligometastasierung wird die Induktionstherapie vor einer lokalen ablativen Therapie des lokoregionären Primarius sowie der Oligometastasen empfohlen. Voraussetzung für dieses potenziell kurative Behandlungskonzept unter Einsatz lokaler Verfahren ist dabei die Stabilität der Metastasierung über diesen Zeitraum der Induktionstherapie. Die Festlegung der einzelnen lokalen ablativen Verfahren, die einzusetzenden Systemtherapien und deren Sequenz im Behandlungsablauf sind dabei in einem interdisziplinären Tumorboard zu diskutieren.
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