18.03.2020 | MKÖ
Lebensqualität nach Rektumresektion
Die Perspektive der Chirurgie
Erschienen in: Journal für Urologie und Urogynäkologie/Österreich | Ausgabe 1/2020
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Der technische Fortschritt der Chirurgie in den letzten Jahrzehnten erhöhte die Rate der sphinktererhaltenden Eingriffe zur Vermeidung einer permanenten Kolostomie. Allerdings bringen die anatomischen und physiologischen Veränderungen nach Rektumresektion oft den Nachteil von reduzierter Stuhlkonsistenz, erhöhter Defäkationsfrequenz, Drangsymptomatik und fäkaler Inkontinenz mit sich – Symptome, die unter dem Begriff LARS („low anterior resection syndrome“) zusammengefasst werden. Der LARS-Score erlaubt eine objektive Beurteilung der funktionellen Probleme und der Wirkung der verschiedenen Therapien während des postoperativen Verlaufs. Chirurgen werden sich der schlechten Lebensqualität ihrer Patienten aufgrund von LARS zunehmend bewusst. Die vielversprechendste Möglichkeit zur Besserung der Symptome ist die konservative Therapie mit Beckenbodentraining und Stuhlregulation an erster Stelle. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit der Chirurgie mit Physiotherapie, KSB (Kontinenz- und Stomaberatung) des Pflegedienstes und Diätologie. Bei LARS sind operative Eingriffe mehr oder minder auf die SNM (sakrale Neuromodulation) beschränkt. Wenn nach 2 Jahren die Therapie noch immer versagt, sollte bei extrem eingeschränkter Lebensqualität ein Stoma auf Dauer als die vernünftigste Lösung angeraten werden.
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