25.06.2024 | Originalien
Leitlinie Osteoporose 2023 – Differenzialtherapie – welches Medikament für wen?
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 1/2025
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Die Differenzialtherapie der Osteoporose hat in den letzten Jahren insbesondere im Hinblick auf die Personalisierung der Therapie zunehmende Bedeutung erlangt. Die Aktualisierung der S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose“ des Dachverbandes Osteologie e. V. (DVO) aus dem Jahr 2023 betont die Wichtigkeit einer differenzierten Therapie, die neben antiresorptiven auch osteoanabole Behandlungsansätze in einer neu strukturierten dreistufigen Graduierung der Therapieschwellen berücksichtigt und gezielt empfiehlt. Anhand der gemessenen Knochendichte sowie der individuellen Risikofaktoren wird basierend auf deutschen Krankenkassendaten das persönliche 3‑Jahres-Frakturrisiko berechnet. Dabei bestehen sowohl für Männer und Frauen als auch altersabhängig unterschiedliche Risikogrenzen. Beim Überschreiten des Frakturrisikos von 3 % ergibt sich die Indikation zur osteospezifischen Therapie. Die osteospezifische Differenzialtherapie sollte patientenindividuell anhand der vorliegenden Patientenwünsche, des Frakturrisikos, der fraktursenkenden Wirksamkeit, des Zulassungsstatus, der Kontraindikationen und möglichen Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente sowie nach ökonomischen Gesichtspunkten gewählt werden. Dies ermöglicht eine optimale Balance zwischen Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit zu gewährleisten. Durch die Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils und des frakturrisikospezifischen Ansatzes können Therapieziele effektiver erreicht werden und somit das Risiko von osteoporotischen Frakturen reduziert werden. Die differenzialtherapeutischen Ansätze der Osteoporose sind somit ein wichtiger Schritt hin zu einer personalisierten und effektiven Behandlung dieser häufigen Erkrankung.
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