01.06.2013 | Originalien
Lern- und Entwicklungsstörungen
Beurteilung durch den Pädiater
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 3/2013
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Der Kinderarzt ist der zentrale Ansprechpartner des Kindes und seiner Familie. In einer Zeit, in der Familien aufgrund des hohen Informationsangebots oft selbststeuernd Untersuchungen und Behandlungen suchen, ist die ärztliche Kompetenz von noch größerer Bedeutung. Der Entscheidung, ein Kind zur weiterführenden Untersuchung einem paramedizinischen Dienst oder einem Psychologen zuzuweisen, müssen gründliche Überlegungen vorausgehen. Die „Magie der Zahl“ – etwa bei einer grenzwertig unterdurchschnittlichen Intelligenz – kann das Leben des Kindes und seiner Familie nachhaltig und zum Schlechteren beeinflussen. Dann kann die Untersuchung eine größere Noxe sein, als es das Beschwerdebild war.
Neben der fachärztlichen Anamneseführung mit dem Kind und der eingehenden und umfassenden pädiatrischen Untersuchung sollte der Kinderarzt die Untersuchungsmethoden und diagnostischen Begrifflichkeiten kennen, die im jeweiligen Fachbereich Verwendung finden, dem er das Kind zuweist. Die stetige Pflege der Zusammenarbeit ist dabei ein unverzichtbares Glied in der Versorgungskette, die dem Kind hilft. Der mögliche Schaden derartiger Untersuchungen muss ebenso klein gehalten werden, wie wir es etwa im Strahlenschutz längst verinnerlicht haben.
Anzeige