01.06.2014 | originalarbeit
Prävalenz der Refraktionsfehler bei Patienten mit akutem primärem Winkelblock
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 3/2014
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Hintergrund
Weitsichtigkeit stellt einen Risikofaktor für zahlreiche Komplikationen dar, insbesondere bei Patienten mit starker Weitsichtigkeit und Nanophthalmus. Zu den klinischen Merkmalen gehören kurze Achsellänge, flache Vorderkammer, hohes Linse/Auge Volumenverhältnis und verdickte Sklera. Alle diese Merkmale könnten für das erhöhte Risiko eines akuten primären Winkelblocks verantwortlich sein. Das Ziel unserer Studie liegt darin, Refraktionsfehler bei Patienten mit akutem primärem Winkelblock zu ermitteln, insbesondere hinsichtlich der Weitsichtigkeit als ein zusätzliches Risiko.
Methode
Retrospektiv wurden medizinische Unterlagen aller Patienten mit akutem primärem Winkelblock, die zwischen dem 1. Januar 2007 und dem 1. Januar 2012 in unsere Abteilung aufgenommen wurden, überprüft. Refraktionsfehler wurden mittels eines Autorefraktometers gemessen. Das sphärische Äquivalent (SE, Summe aus Sphäre und Zylinder) wurde als Maß für Refraktionsfehler angewandt.
Resultate
21 Augen von 19 Patienten wurden in die Studie einbezogen. Zwei Patienten (10,5 %) waren männlich und 17 weiblich (89,5 %). Das Verhältnis Frauen/Männer betrug 8,5:1. Das Durchschnittsalter der Patienten war 68,2 Jahre (von 50 bis 88 Jahre). Bei 17 von 19 Patienten (89,5 %) war der akute Winkelblock einseitig und bei 2 Patienten beidseitig (10,5 %) ausgeprägt. Die Mehrheit der Patienten war zwischen 65 und 69 Jahre alt (6 von 19, 31,6 %). 14 von 19 Patienten (73,7 %) waren zwischen 60 und 79 Jahre alt. Nur 3 Patienten (15,8 %) waren unter 60 Jahre alt und nur 2 Patienten (10,6 %) waren älter als 80 Jahre. Die durchschnittliche beste korrigierte Sehschärfe bei der Aufnahme betrug 0,29 (von Lichtwahrnehmung und Lichtprojektion bis 1,0 mit Gesichtsfelddefekten) und bei der Entlassung 0,54 (von Lichtwahrnehmung und Lichtprojektion bis 1,0). Der durchschnittliche intraokulare Druck war 52,9 mm Hg bei der Aufnahme (von 40 bis 75) und bei der Entlassung 12,9 mm Hg (von 8 bis 19). Von den 21 Augen waren 5 Augen (23,8 %) myopisch, 3 Augen (14,2 %) waren emmetrop und 13 Augen (61,9 %) waren hyperop. Das durchschnittliche sphärische Äquivalent war + 1,57D. Unter den hyperopen Augen betrug das durchschnittliche sphärische Äquivalent + 2,83D (von + 0,50D bis+ 7,0D). In 4 von 13 Augen (30,8 %) lag das sphärische Äquivalent bei+ 2,0 und + 3,0D und in 4 von 13 Augen (30,8 %) lag es bei +3,0 und + 4,0D. Bei der Mehrheit der Augen (8 von 13, 61,6 %) lag der Wert des sphärischen Äquivalents zwischen + 2,0 und + 4,0. Nur in 2 Augen (15,3 %) lag das sphärische Äquivalent bei mehr als 5D. 21 Augen wurden einer Laseriridotomie unterzogen, wobei das durchschnittliche Intervall zwischen Aufnahme und Laseriridotomie 2,1 Tage betrug (von 0 bis 8 Tagen), zum Großteil wurde sie am ersten Tag durchgeführt (7 von 21, 33,3 %). Während der ersten drei Tage wurden 85,7 % der Augen (18 von 21) behandelt.
Schlussfolgerungen
Patienten mit einer mäßigen Weitsichtigkeit, die älter als 60 Jahre alt sind, sollten über das Risiko eines akuten primären Winkelblock und der Bedeutung einer regelmäßigen Augenuntersuchung informiert werden.
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