01.06.2016 | Editorial
Die Beharrlichkeit des Systems
Kurzfristige Budgetüberlegungen lassen wenig Spielraum
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 3/2016
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Die Frage der Kosten und der Finanzierbarkeit ist – nicht nur, aber auch – in der Medizin ein gerne bemühtes Argument für oder gegen Änderungen in den gewohnten Abläufen. Mehr Personal, um den Patienten intensiver betreuen zu können oder auch, um Forschungsaufgaben in der regulären Arbeitszeit und nicht als Freizeitvergnügen wahrnehmen zu können, neue Therapien, die wirksamer und mit weniger Nebenwirkungen verbunden sind, oder Schulungen und Weiterbildungen, die neuestes Wissen vermitteln, können oft nicht verwirklicht werden, weil eher kurzfristige Budgetüberlegungen und -deckelungen wenig Spielraum lassen, aber auch, weil der Mut zu tiefgreifenden strukturellen Änderungen nicht besonders groß ist. Das Weiterwurschteln wird vielerorts zum Prinzip erhoben. Das ist zwar für alle Beteiligten mit Mühen und Einschränkungen verbunden, aber man kann doch immerhin auf einige bekannte und bequeme Parameter zurückgreifen und muss sich nicht an grundlegend Neues gewöhnen. …Anzeige