14.11.2017 | Originalien
Rezidivierende obstruktive Bronchitis
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 6/2017
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Rezidivierende obstruktive Bronchitiden treten im Kleinkindalter häufig auf. Rund die Hälfte aller Kleinkinder hat bis zum Schulalter zumindest einmal ein pfeifendes/giemendes Atemgeräusch. Die 12-Monate-Prävalenz beträgt beim Schuleintritt 10 %. Die zwei wichtigsten klinisch relevanten Phänotypen sind das „episodic (viral) wheeze“ und das „multiple-trigger wheeze“, das durch Infekte, körperliche und psychische Belastungen und Allergene ausgelöst werden kann. Als Ursache sind unterschiedliche Gen-Umwelt-Interaktionen, z. B. mit dem Passivrauchen, bekannt. Anamnese, klinische Untersuchung und Messung der Lungenfunktion sind die Hauptpfeiler der Diagnosestellung. Bei den Lungenfunktionstests werden neben der Spirometrie mit forciertem exspiratorischem Volumen (FEV0,75) auch mitarbeitsunabhängige Methoden wie die Impulsoszillometrie und die Resistancemessung im Bodyplethysmographen eingesetzt. Differenzialdiagnostisch müssen nichtreversible Atemwegsprobleme wie die Tracheobronchomalazie, angeborene enge Atemwege oder Gefäßanomalien ausgeschlossen werden. Kleinkinder mit einer unkomplizierten obstruktiven Bronchitis im Zug von Virusinfekten werden für mehrere Tage mit inhalativen Betamimetika therapiert, während das „multiple-trigger wheeze“ zusätzlich auch noch eine längerdauernde (Monate bis Jahre) antiinflammatorische Behandlung mit einem inhalativen Steroid benötigt. Alle diese Kinder müssen gut in die Inhalationstechnik eingeschult werden. Der wichtigste Faktor der Prävention ist die konsequente Vermeidung der Passivrauchbelastung.
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