17.07.2018 | Anästhesiologie & Intensivmedizin | Anästhesie
Therapie von intraoperativen Hypotonien
Erfahrungsbericht zur Anwendung von Phenylephrin in der Herz‑, Thorax- und Gefäßanästhesie
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 4/2018
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Phenylephrin ist ein synthetisches Non-Katecholamin, das primär einen agonistischen Effekt auf den Alpha-1-Rezeptor ausübt. Dadurch kommt es zu einer Steigerung sowohl des systolischen als auch des diastolischen Blutdrucks. Phenylephrin wird zur Therapie von intraoperativen Hypotonien (Spinal‑, Allgemeinanästhesie) eingesetzt. Dabei hat es einen speziellen Stellenwert in der Betreuung von kardiochirurgischen Patienten. Speziell bei Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzerkrankung und Aortenklappenstenosen ist die Behandlung von intraoperativen hypotonen Phasen mit Phenylephrin sehr vorteilhaft. Phenylephrin steigert nicht nur den peripheren Perfusionsdruck, sondern induziert auch eine reflexbedingte Verlangsamung der Herzfrequenz, was wiederum zu einer Verlängerung der Diastolenzeit und damit der linksventrikulären Füllung führt. Des Weiteren hat die Gabe von Phenylephrin deutlich geringere proarrhythmogene Eigenschaften wie z. B. Noradrenalin, was zur Bewahrung eines Sinusrhythmus beitragen kann. Phenylephrin wird in unserer Abteilung hauptsächlich als Bolus in Dosisschritten von je 40 µg bis zu einer Gesamtmenge von maximal 200 µg intravenös zur Behandlung von therapiebedürftigen Hypotonien beim kardiochirurgischen Patienten intraoperativ eingesetzt.
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