Open Access 13.06.2023 | Diagnostik in der Kardiologie | Prävention
Kardiologischer Check-up bei Frauen in den Wechseljahren
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 2/2023
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Kardiovaskuläre Erkrankungen, insbesondere atherothrombotische Ereignisse, verursachen jährlich über 4 Mio. Todesfälle in Europa. Herz-Kreislauf-Erkrankungen enden insgesamt tödlicher für die Frauen (2,2 Mio.) als für die Männer (1,8 Mio.), wohingegen kardiovaskuläre Todesfälle vor dem 65. Lebensjahr vorwiegend Männer betreffen (490.000 vs. 193.000). Das Herz-Kreislauf-Risiko ist nach der Menopause erhöht, das Risiko steigt weiter bei vorzeitiger oder früher Menopause. Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie sollen spätestens ab dem 18. Lebensjahr abgeklärt werden, bei Verdacht auf eine familiäre Hypercholesterinämie soll eine Abklärung bereits im Kindesalter erfolgen. Frauen mit erhöhtem Risiko sollten deshalb früher zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Für alle anderen Frauen ist ein kardialer Check-up generell nach der Menopause bzw. ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Welche kardiologischen Vorsorgeuntersuchungen für eine Frau in den Wechseljahren sinnvoll sind, hängt von individuellen Faktoren wie Krankheiten in der Familie, Alter, Vorerkrankungen oder kardiovaskulären Risikofaktoren ab. Zudem zählen als wichtige Aspekte die Lebensstilfaktoren (Konsum von Tabak oder Nikotin, Ernährung, körperliche Aktivität, Stress, Konsum von illegalen Drogen) sowie die familiäre und berufliche Situation. Ein kardiologischer Check-up bietet die Gelegenheit, Lebensgewohnheiten zu besprechen und individuelle Ratschläge zu erteilen. Auf Basis der Untersuchungsresultate werden gezielte, nach Alter und individuellen Risikofaktoren angepasste Präventivmassnahmen mit bewiesener Wirksamkeit empfohlen.
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