Skip to main content
Apotheker Plus

04.12.2024 | Viren

Gut gewappnet im Winter

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Die Nase läuft, der Hals kratzt, und das Fieber steigt. Ob dies eine banale Erkältung ist oder ob es sich um eine Grippe handelt, lässt sich anhand einiger Charakteristika ganz gut unterscheiden.

Wenn die Temperaturen fallen, steigen gleichzeitig die Krankenzahlen. Wer unter Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen leidet, vermutet dahinter schnell eine Grippe. Doch das ist häufig nicht der Fall. „Sowohl bei Erkältungen als auch bei der Grippe erfolgt die Ansteckung über Viren, die über die Atemwege in den menschlichen Körper gelangen“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin und Ärztin der DKV Deutsche Krankenversicherung. „Aber Symptome und Krankheitsverlauf unterscheiden sich. Während die sogenannte Influenza, also die Grippe, einen bestimmten Erreger hat, kann eine Erkältung durch verschiedene Viren, häufig Rhino- oder RS-Viren, ausgelöst werden.“

Schleichender Beginn

„Eine Erkältung beginnt meist schleichend und äußert sich häufig durch leichtes Kratzen im Hals, eine verstopfte Nase und Husten mit Schleimproduktion“, erklärt Haw. „Betroffene leiden zudem oft unter allgemeinem Unwohlsein und Erschöpfung.“ Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich die Symptome zwar verstärken, sie fallen aber milder aus als bei der Grippe. Fieber tritt nur selten auf. „Eine Erkältung dauert in der Regel fünf bis sieben Tage, während die Beschwerden allmählich abklingen.“

Plötzlich und vehement

Die Grippe tritt demgegenüber eher plötzlich und mit deutlich stärkeren Symptomen auf. „Die Körpertemperatur steigt dann schnell auf über 39 Grad an“, so Haw. „Hinzu kommen Muskel- und Gliederschmerzen, extreme Müdigkeit, trockener Reizhusten und Schüttelfrost.“ Gelegentlich kämpfen Betroffene auch mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Allerdings erleben nur etwa ein Drittel der Menschen diesen klassischen heftigen Krankheitsverlauf. Häufig fallen die Symptome demnach auch deutlich milder aus. Die Beschwerden halten meist bis zu einer Woche an, während sich das Erschöpfungsgefühl auch erst nach 14 Tagen einstellen kann.

„Die Behandlung konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und den Verlauf erträglicher zu machen“, so Haw. „Dazu gehören bei einer Grippe fiebersenkende Medikamente, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe.“ Bei einer Erkältung können Hausmittel wie warmer Thymian- oder Salbei-Tee, Inhalationen oder heiße Bäder den Heilungsprozess unterstützen. Sollten sich die Symptome jedoch nach einer Woche nicht bessern oder die Lunge stark beteiligt sein, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, ebenso wie bei Vorerkrankten oder Schwangeren.

Vor Ansteckung schützen

Mitten in der Grippewelle lässt sich eine Ansteckung nicht immer vermeiden. Vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko minimieren, sind beispielsweise häufiges Stoßlüften, gründliches und regelmäßiges Händewaschen und -desinfizieren sowie das Meiden von Menschenansammlungen. „Während der Grippe-Hochphase kann es zudem sinnvoll sein, darauf zu achten, sich nicht ins Gesicht zu fassen und sich an die aus der Corona-Pandemie bekannten Hygienemaßnahmen wie den Verzicht auf Händeschütteln zu halten“, empfiehlt Haw. Für Risikogruppen, wie unter anderem chronisch Erkrankte, Menschen ab 60 Jahren und Schwangere, empfehlen die Fachgesellschaften eine jährliche Grippeimpfung, die freilich nicht vor einer Ansteckung schützt, aber schwere Verläufe mildern kann.

Quelle Presseaussendung DKV Deutsche Krankenversicherung

print
DRUCKEN
Metadaten
Titel
Gut gewappnet im Winter
Schlagwörter
Viren
Husten
Schmerzen
Publikationsdatum
04.12.2024
Zeitung
Apotheker Plus
Ausgabe 50/2024