Die akute Lungenarterienembolie (LAE) ist eine häufige Kreislauferkrankung. Die zeitnahe Erkennung und Therapie der akuten LAE sind prognostisch wichtig. Diagnostik und Akuttherapie erfolgen nach standardisierten Vorgaben. Bei klinischem Verdacht und niedriger Wahrscheinlichkeit sollen D‑Dimer-Spiegel bestimmt werden und bei erhöhten Spiegeln sollte eine thorakale Angio-Computertomographie (CT) erfolgen. Bei hoher klinischer Wahrscheinlichkeit sollte die CT-Darstellung der Pulmonalgefäße ohne vorherige Messung der D‑Dimere durchgeführt werden. Schon bei klinischem Verdacht auf eine LAE sollte eine Antikoagulation initiiert werden. Nur bei einer Hochrisiko-LAE wird die systemische Thrombolyse empfohlen. Die Dauer einer Antikoagulation richtet sich danach, ob es sich um ein provoziertes oder unprovoziertes Ereignis und um ein Erst- oder Rezidivereignis handelt. Die Frage nach einem Screening auf okkulte Tumoren und andere Erkrankungen sowie die Beurteilung einer persistierenden Belastungsintoleranz sind im Alltag wichtige, aber zum Teil nicht gänzlich geklärte Fragen. Die Erkennung „akut-auf-chronischer“ Embolien ist prognostisch wichtig. Eine Nachsorge nach einer LAE erscheint sinnvoll, ist aber bisher noch nicht standardisiert und in der Breite implementiert. Aufgaben der Nachsorge sind die Festlegung der Antikoagulationsdauer nach Einschätzung der Rezidivwahrscheinlichkeit, die Erfassung okkulter Tumoren und anderer Komorbiditäten sowie die Einordnung einer häufig persistierenden Belastungsintoleranz. Bei persistierender Belastungsintoleranz nach LAE ist immer eine CTEPH („chronic thromboembolic pulmonary hypertension“) auszuschließen. Ausschluss-Differenzialdiagnosen sind Trainingsmangel, Komorbiditäten und eine posttraumatische Belastungsstörung.