18.08.2023 | Nephrologie
Lupusnephritis – von der Diagnose zur Therapie
Erschienen in: rheuma plus | Ausgabe 6/2023
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Die Nierenbeteiligung bei systemischem Lupus erythematodes (SLE), die sogenannte Lupusnephritis (LN), ist mit einer Inzidenz von etwa 40 bis 60 % eine der häufigsten Organmanifestationen. Die Nierenbeteiligung stellt nicht selten die Erstmanifestation des SLE dar bzw. tritt in den ersten 5–10 Jahren nach Diagnosestellung eines SLE auf. Zum Screening auf das Vorliegen einer LN eignet sich die Urinanalyse, bei der eine Proteinurie oder ein aktives Sediment mit Akanthozyten nachweisbar wird. Die histologische Sicherung der LN und damit der vorliegenden LN-Klasse ist zurzeit der Goldstandard der Diagnosesicherung. Zudem ist das Wissen über die LN-Klasse ein relevanter Bestandteil der adäquaten Therapieplanung bei Patienten mit SLE und LN. Hier sind insbesondere die frühe Diagnosestellung sowie das rasche Ansprechen auf die eingesetzten Therapien von prognostischer Bedeutung für den Erhalt der Nierenfunktion sowie für die Morbidität und Mortalität der zum Zeitpunkt der Erstdiagnose meist jungen Patienten. Im Mittelpunkt der Therapie stehen somit das Erreichen einer vollständigen Remission und das Vermeiden aktiver Krankheitsphasen. Aufgrund einer komplexen Pathogenese bei gleichzeitig sehr heterogenem klinischem Erscheinungsbild mit sechs verschiedenen histologischen Klassen der LN ergeben sich unterschiedliche Therapieangriffspunkte. Dies wiederum resultiert bei zunehmendem Verständnis der Signalwege und Einflussfaktoren in einer deutlichen Expansion der Studienlandschaft im Bereich der LN und erfreulicherweise in einem wachsenden Armamentarium an verfügbaren zielgerichteten Therapieoptionen. Zugleich eröffnen neue Erkenntnisse in der medikamentösen Therapie zur Progressionshemmung der chronischen Niereninsuffizienz supportive Therapieoptionen, die den Erhalt der Nierenfunktion noch verbessern können.
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