Wo heute Felder und Wiesen die Landschaft zieren, fanden sich in römischer Zeit oft blühende Städte: Andreas Liebmann; Franz Humer, Vergangene Pracht. Eine Geschichte der römischen Provinz Pannonia und des angrenzenden Donauraums im Lichte der Kleinfunde, Nünnerich-Asmus Verlag & Media 2021728 Seiten, Hardcover 61,70 Euro, ISBN 978-3-96176-151-7
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Lebendige Geschichte, die auf die nichtssagende Abfolge von Jahreszahlen und Schlachten verzichtet und dafür auf Schätze privater Sammler setzt.
Ich hörte von Tiberius, dass er ein skrupelloser römischer Feldherr war, der gegen Kelten und Pannonier kämpfte. Ich las von ihm, dass unter seiner Regentschaft die Straße von Aquileia nach Carnuntum ausgebaut wurden (
Als ich später versuchte, das Leben im Altertum zu begreifen, wurde mir klar: Begreifen bedeutet zugreifen, Scherben und Münzen in Händen halten. Der vorliegende Band ist hierfür ein Glücksfall. Er versammelt Kleinfunde, die bei Grabungen ans Tageslicht kamen, die meisten bisher unpubliziert, zufällig entdeckt und aus privaten Sammlungen stammend – eine vergangene Pracht. Jeder der 800 Funde, sei es ein Solidus, ein Helm, ein Silberteller, ein Siegelring, eine Statuette des Jupiter oder eine Vogelfibel, ist ausführlich beschrieben. Zwischen den Abbildungen liegen historische Abrisse und Exkurse über das Alltagsleben in der römischen Provinz Pannonien.
Ich schlage das Buch zu. Marschiere ich nicht gerade selbst auf der Römerstraße gegen Carnuntum? Der Donau entgegen!