15.01.2025 | Multiple Sklerose | Neurologie
Diagnostik und Behandlung der Fatigue bei Multipler Sklerose
verfasst von:
Prim. PD Dr. Michael Guger, MBA
Erschienen in:
psychopraxis. neuropraxis
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Zusammenfassung
Die Fatigue kann bei Patient:innen mit Multipler Sklerose (MS) bereits in der Prodromalphase der MS und später in jeder Krankheitsphase mit einer Prävalenz von 90 % auftreten. Deswegen sollte ein ausführliches Anamnesegespräch durchgeführt werden, um einerseits sekundäre Ursachen für die Fatigue auszuschließen und andererseits mittels standardisierter Fragebögen die Fatigue korrekt zu klassifizieren. Grundsätzlich stehen nichtmedikamentöse und medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung der Fatigue zur Verfügung. Zu den nichtmedikamentösen Ansätzen zählen unter anderem psychoedukative Methoden, wie zum Beispiel kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeits- und Aufmerksamkeitstraining, kühlende Maßnahmen oder körperliches Training. Obwohl kein Medikament für die Behandlung der Fatigue bei MS zugelassen ist, können im Einzelfall Therapieversuche mit Amantadin, Modafinil und Fampridin unternommen werden. Steht begleitend eine depressive Verstimmung im Vordergrund, können zusätzlich Antidepressiva (z. B. SSRI) eingesetzt werden.