07.03.2019 | Multiple Sklerose | Neurologie
Multiple Sklerose und psychiatrische Komorbidität
Eine multidisziplinäre therapeutische Herausforderung
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 2/2019
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Nach der Diagnosestellung einer schubförmigen multiplen Sklerose (MS) benötigen die meisten Betroffenen eine immunmodulatorische Dauertherapie. Eine frühe Diagnosestellung und ein im Krankheitsverlauf früher Therapiebeginn verlangsamen die Zunahme neurologischer Defizite und verbessern die Prognose der Erkrankung. Die Betroffenen leiden vermehrt auch an psychiatrischen Komorbiditäten. In den meisten Fällen ist bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung die Prävalenz für psychiatrische Erkrankungen erhöht, mit weiterer Zunahme im Verlauf der Erkrankung. Die Genese ist multifaktoriell bedingt. Es werden sowohl organische Faktoren wie das Ausmaß und die Lokalisation der strukturellen Hirnschädigung als auch psychosoziale Faktoren diskutiert. Bei psychiatrischen Komorbiditäten (insbesondere bei psychotischem Ausmaß) muss bei der Therapieplanung die möglicherweise reduzierte Adhärenz und Compliance für die erforderliche immunmodulatorische Therapie berücksichtigt werden. Zusätzlich erfordern mögliche Nebenwirkungen ein oft komplexes und engmaschiges Monitoring. Die erfolgreiche Therapie der psychiatrischen Erkrankung ist Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Behandlung der MS.
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