04.07.2022 | Muskuloskelettaler Schmerz | Originalien
Tipps & Tricks zur Knochendichtemessung
Erschienen in: Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen | Ausgabe 2/2022
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Die aktuelle Leitlinie des Dachverbands Osteologie (DVO) empfiehlt eine Basisdiagnostik mit Knochendichtemessung gemessen mittels DXA (Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometrie), Röntgen der Brust- und Lendenwirbelsäule und einem Basislabor für Frauen ab 50 Jahren und Männern ab 60 Jahren bei Vorliegen eines entsprechenden Risikoprofils. Das Knochenbruchrisiko ist jedoch nicht nur von der Knochenmineraldichte (KMD) abhängig, sondern vielmehr durch zahlreiche begünstigende Risikofaktoren. Daher basiert die Diagnose einer Osteoporose nicht nur auf radiologischen Parametern, sondern ist auch eine klinische Diagnose. Liegt eine Knochendichtemessung vor, ist die Interpretation der Resultate entscheidend und im Kontext mit den vorliegenden Patientencharakteristika zu Sehen. Durch die 2‑dimensionale Messmethode unterliegt die DXA einigen Limitierungen, welche für die Interpretation entscheidend sind und die Ergebnisse maßgeblich beeinflussen können. So sind etwa Wirbelkörperfrakturen oder degenerative Veränderungen mitverantwortlich für deutlich höhere Knochendichtewerte und sind entsprechend zu berücksichtigen. Es gibt alternative Messverfahren zur Messung der Knochenmineraldichte, jedoch sind diese nicht standardisiert für die Leitlinien einsetzbar, was ebenfalls entsprechend zu berücksichtigen ist. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Messmethoden sowie deren Vorteile, aber auch Nachteile liefern und Tipps und Tricks bereithalten. Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Frakturrisiko zu erkennen, beruht nicht allein auf der Knochendichtemessung. Sollte die DXA-Methode jedoch angewendet werden, ist es entscheidend, diese Limitierungen zu kennen und entsprechend zu interpretieren.
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