29.01.2021 | themenschwerpunkt
Myoepitheliales Karzinom der Glandula parotis: Ein seltener Tumor mit diagnostischer Herausforderung
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 1-2/2022
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Wir berichten über das Auftreten eines myoepithelialen Karzinoms (MC) der Ohrspeicheldrüse bei einer 58-jährigen Patientin 6 Jahre nach totaler Parotidektomie eines lokoregionären Myoepithelioms mit benigner Entität. Aufgrund des schnellen Wachstums im ehemaligen Resektionsgebiet erfolgten eine zeitnahe Panendoskopie und Tumorexstirpation im Sinne einer Parotislogenrevision rechts. Aus histo- und zytomorphologischer Sicht wurde ursprünglich ein hyalinisiertes klarzelliges Karzinom der Speicheldrüse diagnostiziert. Erst nach weiterführender Immunhistochemie und Anfertigen von tieferen Schnittebenen sprachen das morphologische Bild und immunhistochemische Expressionsmuster für das Vorliegen eines myoepithelialen Karzinoms der Speicheldrüse, klein fokal seitlich randbildend. Bei radiologischem Verdacht auf suspekte Lymphnoten im Rahmen der Staginguntersuchungen sowie der perineuralen Invasion wurde eine modifiziert radikale Neck-Dissektion der Level I–V ipsilateral durchgeführt. Histologisch zeigten sich alle Lymphknoten negativ. Im Anschluss wurde eine adjuvante Radiatio eingeleitet. Unsere Patientin ist 7 Monate postoperativ und nach abgeschlossener adjuvanter Radiatio tumorfrei. Die klinische Beurteilung des N. facialis ergibt eine Fazialisparese House Brackmann Grad 5. Das Ziel dieses Artikels ist es, Schwierigkeiten in der Diagnostik und Therapie dieser seltenen Entität in einem Fallbericht zu beschreiben.
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