25.04.2019 | Pädiatrie | Originalien
Chronischer Husten – eitrige Atemwegserkrankungen bei Kindern
verfasst von:
Prim. Univ. Prof. Dr. J. Riedler, FERS
Erschienen in:
Pädiatrie & Pädologie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Ein chronisch feuchter Husten ist meist Ausdruck einer eitrigen Atemwegserkrankung. Dazu zählen die protrahierte bakterielle Bronchitis (PBB), die chronisch eitrige Atemwegs‑/Lungenkrankheit („chronic suppurative lung disease“, CSLD) und die Bronchiektasie. Verschiedene Endotypen dieser Krankheiten sind bekannt. Die PBB ist definiert als mehrwöchige bronchiale Infektion durch Bakterien, wodurch es zu täglichem feuchtem Husten über mindestens 4 Wochen kommt. Virale Infekte gehen häufig voraus und andere chronische eitrige Atemwegserkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Die Diagnose wird primär klinisch gestellt („PBB klinisch“) und eine 2‑ bis 4‑wöchige orale Antibiotikagabe führt bei der Hälfte der Kinder zu einer deutlichen Besserung. Bei den restlichen Kindern soll eine genauere Abklärung mittels Thorax-Röntgenaufnahme, Lungenfunktionsmessung, flexibler Bronchoskopie und bronchoalveolärer Lavage und evtl. weiterer Untersuchungen erfolgen. Die häufigsten nachgewiesenen Bakterien sind Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis und Streptococcus pneumoniae. Potenzielle weitere Therapieoptionen, die bisher noch nicht ausreichend in Studien für diese Indikation untersucht wurden, sind tägliche Inhalationen mit hyperosmolarer Lösung und verschiedene Formen thorakaler Physiotherapie.