01.05.2017 | Editorial
Pflege darf selbstbewusst sein
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 4/2017
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Die Gemeinsamkeiten sind — objektiv betrachtet — oft viel größer als die Unterschiede, und auch oft größer als das die Betroffenen wahrhaben möchten. Das ist wohl nicht nur ein Zeichen unserer Zeit, aber wir nehmen diese Abgrenzung heute wieder einmal besonders deutlich wahr. Ob es um die Zugehörigkeit zu Staaten/Nationalitäten/Kulturen, Religionen, sozialen oder auch Berufsgruppen geht. Das Bewusstsein für die eigenen Besonderheiten bzw. die Besonderheiten der Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, ist ja grundsätzlich auch nichts Schlechtes, weil es eine Positionierung ermöglicht. Problematisch wird das Ganze freilich, wenn die Besonderheiten als besser und überlegen betrachtet werden und alles andere folgerichtig als unterlegen. Daran orientiert sich auch die Begegnung mit allem, was außerhalb der eigenen Zugehörigkeit besteht. Damit wandelt sich der im wissenschaftlichen Gebrauch neutral gebrauchte Vorgang der Diskriminierung im Sinne von Unterscheidung zur Abwertung und vergiftet jede Beziehung. …Anzeige