01.04.2013 | Originalarbeit
Plastizität der WNT-Signalwegaktivität im Kolonkarzinom
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 2/2013
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Obwohl sich bei den meisten Kolonkarzinomen inaktivierende APC-Mutationen finden, zeigen diese Tumoren häufig eine heterogene Expression des WNT-Effektorproteins β-Catenin. Starke Expression im Zellkern findet sich hier oftmals nur an der Invasionsfront des Tumors. WNT-Reporterkonstrukte können verwendet werden, um solche Tumorzellen mit hoher WNT/β-Catenin-Aktivität, die gleichzeitig hohe Mengen putativer Tumorstammzellmarker exprimieren, aus den Karzinomen zu isolieren. Werden solche Tumorzellen jedoch in Xenotransplantationsexperimente eingesetzt, zeigen diese erstaunlicherweise keine wesentlich erhöhte Tumorigenität. Hohe WNT/β-Catenin-Aktivität ist also nicht generell mit Tumorstammzelleigenschaften gleichzusetzen. Stattdessen scheint die WNT/β-Catenin-Aktivität im Kolonkarzinom plastisch zu sein, da sowohl Tumorzellen mit hoher als auch mit niedriger WNT/β-Catenin-Aktivität neue Tumoren ausbilden können, die wiederum beide Populationen enthalten. Zudem kann die WNT/β-Catenin-Aktivität über den MAPK-Signalweg moduliert werden, was aufzeigt, wie andere Signalwege zur Plastizität der WNT-Signalwegaktivität im Kolonkarzinom beitragen können.
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