20.10.2023 | Infektiologie
Pneumologie meets Infektiologie: Nichttuberkulöse Mykobakteriosen der Lunge
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 5-6/2023
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Hintergrund
Nichttuberkulöse Mykobakteriosen der Lunge (NTM-LD) sind chronisch verlaufende Infektionen, die gehäuft in Zusammenhang mit prädisponierenden Lungenerkrankungen (z. B. COPD [chronisch obstruktive Lungenerkrankung], Bronchiektasen) auftreten und im klinischen Alltag Ärzte und betroffene Patienten oft vor Herausforderungen stellen.
Ziel der Arbeit
Es erfolgt eine überblickhafte Darstellung der Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von NTM-LD.
Material und Methoden
Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und der aktuellen Leitlinienempfehlungen wird die Komplexität der Behandlung von NTM-LD dargelegt und anhand von 2 auslösenden Spezies (Mycobacterium [M.] avium-Komplex und M. abscessus) veranschaulicht.
Ergebnisse
NTM-LD können in variabler Ausprägung vorliegen. Die Diagnose richtet sich nach etablierten klinischen, bildgebenden und mikrobiologischen Kriterien. Die Entscheidung über eine Therapie richtet sich nach weiteren Kofaktoren wie Begleiterkrankungen, nachgewiesener NTM-Spezies, Resistenzlage, Schwere der Erkrankung und zu erwartendem Therapie-Outcome. In manchen Fällen kann ein abwartendes, kontrollierendes Prozedere („watchful waiting“) indiziert sein.
Diskussion
Pulmonale NTM-Infektionen erfordern eine langfristige (≥ 12 Monate), teils parenteral applizierte und mit signifikanter Toxizität verbundene Therapie. Zur optimalen Diagnostik und Abwägung für und gegen eine Therapie sollte eine frühzeitige Vorstellung betroffener Patienten an einem Fach‑/Kompetenzzentrum erfolgen.
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