18.09.2024 | Noch gewusst…?
Postmenopausale Hyperandrogenämie: Seltene Sertoli-Leydig-Zell-Tumoren können die Ursache sein
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 3/2024
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Die Menopause geht mit zahlreichen hormonellen Veränderungen einher und kann eine Vielzahl von körperlichen sowie psychischen Symptomen mit sich bringen [1]. Vasomotorische Symptome wie Hitzewallungen und Schweissausbrüche, urogenitale Symptome (z. B. vaginale Trockenheit), Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Störungen der Kognition oder Gelenkschmerzen [2, 3]. In der Regel tritt mit dem Erlöschen der ovariellen Funktion auch verringerte Androgenproduktion einher. Dabei spielen Androgene auch bei Frauen eine wichtige physiologische Rolle. Eine Hyperandrogenämie, die nicht vorher zum Beispiel im Rahmen eines polyzystisches Ovarialsyndroms (PCOS) oder adrenogenitalen Syndroms (AGS) bekannt ist und nun verringert weiterbesteht, ist immer abklärungsbedürftig. Treten plötzlich Symptome wie übermässiger Haarwuchs (Hirsutismus), Akne, übermässige Talgproduktion (Seborrhö) oder Haarausfall auf, muss an eine Abklärung gedacht werden. In schwerwiegenden Fällen kann es zu einer Virilisierung mit Klitorishypertrophie und Veränderung der Stimmhöhe kommen, was immer den Verdacht auf einen hormonbildenden Tumor richten muss [4, 5]. Diese Störungen können einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen in den Wechseljahren haben [6]. Ein Suppressionstest mit Dexamethason steht in der Diagnostik an erster Stelle [7]. Zunächst muss dann ein Tumor der Nebennierenrinde ausgeschlossen werden. Im Bereich der Adnexe können Granulosazelltumoren eine Ursache sein. Eine seltene Ursache können auch Sertoli-Leydig-Zell-Tumoren der Ovarien sein [8]. …Anzeige