01.06.2021 | Originalien
Praxisnahe menopausale Hormontherapie
Erschienen in: Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen | Ausgabe 2/2021
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Mit steigender Lebenserwartung verbringen heute Frauen ein Drittel ihres Lebens und darüber hinaus in der Menopause. Die überwiegende Mehrheit leidet unter Symptomen, die sich negativ auf ihre Lebensqualität auswirken. Systemische vasomotorische Symptome (VMS) wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind die klassische Symptomgruppe, die 80 % der peri- und postmenopausalen Frauen betrifft. Lokale vulvovaginale und harnableitende Symptome, die heute als genitourinäres Syndrom der Menopause (GSM) bezeichnet werden, treten bei etwa der Hälfte der postmenopausalen Frauen auf. Östrogen ist nach wie vor die wirksamste Behandlung für diverse klimakterische Beschwerden. Bei Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko kann es zur Osteoporoseprävention verwendet werden. Für Frauen, die eine vorzeitige Menopause erleben, sei es aufgrund einer primären Ovarialinsuffizienz (POI) oder anderer Ätiologien, ist Östrogen die natürlichste Substanz zur Linderung von Beschwerden und kann auch zur Prävention chronischer Krankheiten eingesetzt werden. Die seit der WHI-Studie in Verruf geratene menopausale Hormontherapie (MHT) ist heute in einem völlig neuen Licht zu sehen, nicht nur aufgrund neuer Studiendaten und Erkenntnisse, sondern auch aufgrund verbesserter Anwendungsformen der hormonellen Komponenten. Die für viele Frauen im Klimakterium so wichtige Hormontherapie wurde in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt und soll hier aus der Sicht eines langjährigen Praktikers beleuchtet werden.
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