01.10.2014 | original article
PRECLUDE® Pericardial Membrane für die Behandlung von perforiertem Hornhautulkus bei Patienten mit systemischen autoimmunentzündlichen Erkrankungen
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 4/2014
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Zielsetzung
Die Verwendung von PRECLUDE® Pericardial Membrane, die aus expandiertem Polytetrafluorethylen (e-PTFE, sonst bekannt als Gore-Tex®) besteht, als eine Alternativtherapie für die Behandlung eines perforierten Hornhautulkus bei Patienten mit systemischen autoimmunentzündlichen Erkrankungen wurde evaluiert.
Methoden
Es wurden Krankenberichte von allen Patienten retrospektiv überprüft, die auf unserer Abteilung zwischen Dezember 2009 und Dezember 2013 hospitalisiert wurden und einer chirurgischen Reparatur mit PRECLUDE® Pericardial Membrane wegen eines perforierten Hornhautulkus unterzogen wurden. Bei drei Patienten mit systemischen autoimmunentzündlichen Erkrankungen wurde eine nicht absorbierbare, mikroporöse, wasserdichte 0,1 mm dicke e-PTFE-Membrane zur Schließung des Hornhautulkus benutzt. Ein passender Membranteil wurde zurechtgeschnitten, um den Defekt entsprechend zu überdecken und die erwünschte Gewebeanhaftung zu erzielen. Die Membran wurde mit zahlreichen nicht-resorbierbaren Fäden befestigt.
Ergebnisse
Hornhautperforation wurde mit der e-PTFEMembrane erfolgreich abgedeckt. Keiner der Patienten hatte Schmerzen oder andere Beschwerden. Bei der Verlaufskontrolle wurden keine Anzeichen für Infektionen oder Entzündungen beobachtet. Bei einem Patienten mit Granulomatose mit Polyangiitis und bei einem Patienten mit systemischer Vaskulitis wurde die e-PTFE-Membrane drei Monate nach dem chirurgischen Eingriff entfernt, bei einem Patienten mit Sjögren-Syndrom acht Monate nach dem Eingriff. Die darunter liegende Hornhaut war in allen Fällen dünn, fest, stabil und vollständig vaskularisiert.
Schlussfolgerungen
PRECLUDE® Pericardial Membrane stellte sich als eine sichere und wirksame Alternativmethode für die chirurgische Behandlung eines perforierten Hornhautulkus bei Patienten mit systemischen autoimmunentzündlichen Erkrankungen dar. Bei Risikopatienten, bei denen die Gefahr einer Transplantatabstoßung besteht, könnte dieses Verfahren die Methode der Wahl zum Augenerhalt und zu einer aufgeschobenen Hornhauttransplantation sein. Weitere Studien sind erforderlich, um unsere Ergebnisse zu bestätigen.
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